Welt-AIDS-Tag: Kampagne gegen Vorurteile
21.10.2014
„Würdest Du jemanden mit HIV küssen? Klar, wenn er mein Typ ist“. Das steht auf einem der Plakate, die anlässlich einer neuen Kampagne verbreitet werden. Die Kampagne zum Welt-AIDS-Tag soll helfen, Vorurteile und die Diskriminierung von HIV-Positiven abzubauen. Ergänzt werden die Poster durch eine neue Webseite und verstärkte Präsenz in den sozialen Medien.
Respekt und Normalität
Zum Welt-AIDS-Tag 2014 wurde in Deutschland eine neue Kampagne gestartet, die die unbegründeten Ängste vor einer HIV-Infektion im Alltag thematisiert. Um diese Ängste hinter sich zu lassen und so Respekt und Normalität im Umgang mit HIV-positiven Menschen zu fördern, sollen eingängige Informationen helfen, wodurch deutlich wird: HIV ist im alltäglichen Umgang nicht entscheidend. Wir können alle unbesorgt „positiv zusammen leben“. Umgesetzt wird die Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS).
Ausgrenzung verhindern
„In den vergangenen 30 Jahren haben wir gemeinsam wichtige Fortschritte in der Prävention und Behandlung von HIV erzielt. Diesen Weg müssen wir fortsetzen. Dazu gehört auch, dass wir die vorhandenen Ängste und Unsicherheiten in der Bevölkerung ernst nehmen und weiter über die Krankheit und den Umgang mit HIV informieren. Dieses Wissen um den Umgang mit HIV ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, eine Ausgrenzung von Menschen mit HIV zu verhindern“, erklärte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zum Auftakt der Kampagne zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember in einer Pressemitteilung.
Bevölkerung über Plakate ansprechen
Insgesamt umfasst die Kampagne fünf Plakatmotive mit einer Frage-Antwort-Kombination zur HIV-Infektion. Eine davon ist: „Würdest Du jemanden mit HIV küssen? Klar, wenn er mein Typ ist“. Die Plakatkampage wird ergänzt durch eine neue Webseite und verstärkte Präsenz in den sozialen Medien. Die Bevölkerung soll über die Motive direkt angesprochen werden und konfrontiert werden mit Themen wie Menschen reagieren würden, wenn sie einen positiven Kollegen haben, zusammen in einer Wohngemeinschaft mit Infizierten leben oder sich in einen HIV-positiven Menschen verlieben.
Angst oft Ursache für Diskriminierung
Rund 80.000 Menschen in Deutschland leben mit HIV. Der medizinische Fortschritt hat es möglich gemacht, dass sie heutzutage nahezu dieselbe Lebenserwartung und Lebensqualität wie gesunde Menschen haben. HIV-positive Menschen können nicht nur in fast jedem Beruf arbeiten und ihre Freizeit gestalten wie sie wollen, sondern auch Partnerschaft und Sexualität erleben und Kinder bekommen, die nicht mit HIV infiziert sind. „Ein erfülltes Leben mit HIV ist also möglich – aber nicht mit Diskriminierung“, schreiben die Organisatoren. Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA fügte an: „Unbegründete Angst vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus in Situationen, die nicht ansteckend sind, ist oftmals Ursache für Diskriminierung.“
Nicht mit Aufklärung nachlassen
Auch wenn in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte in der Behandlung und Prävention von HIV erzielt wurden, müsse man weiter über die Krankheit aufklären, um die Ausgrenzung von Betroffenen zu verhindern, betonte Minister Gröhe. Wie wichtig es ist, die Aufklärung der Bevölkerung nicht ruhen zu lassen, zeigt sich auch an Nachrichten über steigende Infektionszahlen. So wurde erst kürzlich über mehr HIV und Syphilis in Sachsen-Anhalt berichtet. Plakate, Faltblätter und Postkarten zur Kampagne können kostenlos über die Homepage der BZgA bestellt werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.