Verbraucherzentrale Bayern: Trotz körperlicher Anstrengung können Hobbysportler bei ausgewogener Ernährung auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten
Hobbysportler nehmen häufig Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Eiweißpulver oder Vitamintabletten zu sich, um mögliche Defizite auszugleichen und ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Die Verbraucherzentrale Bayern weist jedoch gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ daraufhin, dass trotz körperlicher Anstrengung neben einer ausgewogenen Ernährung keine speziellen Produkte erforderlich sind. Normale Lebensmittel liefern demnach alles, was der Körper braucht.
Hobbysportler könnten ihrer Gesundheit mit Nahrungsergänzungsmitteln sogar schaden
Hobbysportler können ruhigen Gewissens auf Eiweiß-Shakes, Power-Riegel und andere Nahrungsergänzungsmittel verzichten, wie die Verbraucherzentrale Bayern informiert. Der zusätzliche Nährstoffbedarf aufgrund der körperlichen Anstrengung könne durch eine ausgewogene Ernährung problemlos ausgeglichen werden. So müsse auch niemand einen Vitaminmangel befürchten, wenn er viel Sport treibt. Die Zeitschrift „Ernährung im Fokus” (Ausgabe 7/8/2015) rät sogar ausdrücklich von Vitamintabletten ab, wenn man lediglich eine Unterversorgung vermutet. Denn es sei nicht auszuschließen, dass Nahrungsergänzungsmittel einen negativen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben können. Wer eine Nährstoffmangel befürchtet, könne ein- bis zweimal im Jahr seinen Ernährungsstatus testen lassen. Dafür reiche ein Blut- oder Urintest aus. Stellt der Arzt dabei tatsächlich ein Nährstoffdefizit fest, kann eine gezielte Behandlung erfolgen.
Verbraucherzentrale Bayern warnt vor Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Internet
Der Verbraucherzentrale Bayern zufolge ist es auch nicht notwendig, Eiweißpulver für den Muskelaufbau einzunehmen. Bei einem straffen Trainingsprogramm benötigt der Körper 1,2 Gramm Einweiß, was bereits durch die normale Ernährung abgedeckt wird. So eignen sich Fleisch, Milchprodukte, Eier und Hülsenfrüchte, um den Körper mit Eiweiß zu versorgen.
Besonders kritisch sehen die Verbraucherschützer Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet, denn die Produkte können illegale und gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe enthalten. Das bestätigt auch eine Marktuntersuchung der Verbraucherzentrale NRW über den Internethandel mit angeblich natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Jahr 2011. „Fast jedes dritte Nahrungsergänzungsmittel (NEM) ausländischer Herkunft, das Figur- und Fitness-Fans online bestellen, enthält für Käufer nicht erkennbar illegale und hochgradig gesundheitsschädliche Substanzen“, warnt die Verbraucherzentrale Bayern auf ihrer Internetseite. (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.