Höhepunkt der Grippewelle in den nächsten drei Wochen
23.02.2015
Derzeit sieht man allerorten viele Menschen hustend und schniefend durch die Straßen laufen. Manche von ihnen müssen gar mit einer Grippe ins Krankenhaus. Einige Kliniken sind aufgrund der vielen Erkrankungen allerdings so überfüllt, dass sie Betten auf die Flure stellen müssen. Der Höhepunkt der Grippewelle steht uns aber erst noch bevor.
Patienten werden auf Fluren untergebracht
Husten, Schnupfen, Fieber, Kopfschmerzen: Immer mehr Menschen haben derzeit an solchen Symptomen zu leiden. Eine wahre Grippewelle rollt durch Deutschland. In Niedersachsen müssen einige Kliniken ihre Patienten nun sogar auf den Fluren unterbringen. Helge Engelke von der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft erklärte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, dass die Stationen teilweise überlastet seien und Betten auf die Gänge stellen oder Zimmer überbelegen müssten. „Das liegt mit an der Grippewelle.“ Allerdings müssten Kranke in der Regel nicht mehr als eine Nacht auf ein Zimmer verzichten.
Im Winter traditionell mehr Patienten zu versorgen
Die Kliniken hätten im Winter traditionell mehr Patienten zu versorgen. „In diesem Jahr ist es mal wieder sehr stark“, so Engelke. Es gebe jedoch keine Zahlen zu den Flurbetten. Die Krankenhäuser seien insbesondere in den Ballungsräumen wie Osnabrück, Oldenburg, Braunschweig oder Hannover voll. Wie das Landesgesundheitsamt in seinem aktuellen Wochenbericht schreibt, wurden alleine vom 9. bis zum 15. Februar 343 laborbestätigte Grippefälle in Niedersachsen gemeldet. Engeleke weiß aber auch nicht, ob eine Nacht auf dem Gang der Gesundheit schaden kann: „Das ist schwer zu beantworten.“ Es werde jedoch darauf geachtet, dass Patienten nur dann auf dem Flur schlafen müssen, wenn ihnen das auch zugemutet werden kann.
Das Schlimmste könnte noch bevorstehen
Wie das Klinikum Braunschweig mitteilte, gebe es vor allem in den Wintermonaten mehr Patienten mit Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungstraktes. Zudem kämen noch Unfälle wegen der schlechten Wetterbedingungen hinzu. Deswegen müssen in Braunschweig bis zu 15 Patienten auf den Fluren übernachten. Allerdings könnte dort das Schlimmste noch bevorstehen: „Die Grippe ist in Braunschweig noch gar nicht angekommen“, erklärte Kliniksprecherin Marion Lenz. Es sei nicht nur zu befürchten, dass mehr Patienten kommen, sondern auch, dass erkranktes Personal ausfällt. Daher wird an die Patienten appelliert, bei einem niedergelassenen Arzt oder in einer Bereitschaftspraxis klären zu lassen, ob eine Behandlung in der Klinik wirklich notwendig ist.
Fast 5.000 Grippe-Fälle in Bayern
Aus anderen Regionen werden immer mehr Grippefälle gemeldet. So wurden etwa in Bayern in dieser Saison bereits fast 5.000 Influenza-Fälle registriert. Manche Gesundheitsexperten meinen, dass sich eine Grippe-Impfung bis zum Ende der Erkrankungswelle lohnen könnte und dies trotzdem der aktuelle Impfstoff nicht so gut wirkt, wie immer wieder berichtet wird. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät Menschen aus Risikogruppen, sich impfen zu lassen. Zu ihnen zählen beispielsweise chronisch Kranke mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Senioren oder medizinisches Personal. Wenn man einer Grippe und deren unangenehmen Folgen wie Fieber, Husten und Gliederschmerzen vorbeugen will, sollte man Experten zufolge auf eine gute Händehygiene achten und das Immunsystem stärken. Außerdem sollten Kranke in ein Taschentuch oder in die Ellenbogenbeuge niesen und nicht in die Hand. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.