Höherer IQ: Adoptierte Kinder sind intelligenter
26.03.2015
Wissenschaftler in den USA haben in einer Untersuchung festgestellt, dass adoptierte Kinder einen höheren IQ haben, als ihre Geschwister, die bei den biologischen Eltern aufwuchsen. Der Grund dafür scheint das höhere Bildungsniveau der Adoptiveltern zu sein.
Adoptierte Kinder besitzen höheren IQ
Wie eine Studie der Universität Virginia zeigt, besitzen adoptiere Kinder einen etwas höheren IQ als ihre Geschwister, die bei den biologischen Eltern aufwuchsen. Wie die Nachrichtenagentur „Pressetext“ berichtet, macht die Differenz dabei ungefähr vier IQ-Punkte aus. Die Wissenschaftler erklären diesen Unterschied mit dem durchschnittlich höheren Bildungslevel der Adoptiveltern.„Je höher die Bildung der Adoptiveltern ist, desto grösser ist der Vorteil für das Kind“, erläuterte Eric Turkheimer, Co-Autor der Studie. „Ein verbessertes Umfeld hilft der Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten.“ Den Angaben zufolge basierte die Analyse auf den Ergebnissen jenes IQ-Tests, den in Schweden jede männliche Person im Zuge der Aufnahme zum Militärdienst machen muss.
400 männliche Geschwisterpaare untersucht
Untersucht wurden 400 Paare männlicher Geschwister, von denen jeweils ein Bruder bei den leiblichen Eltern verblieb und ein Bruder adoptiert wurde. Wie es heißt, betrug der durchschnittliche IQ der adoptierten Kinder knapp 97 und war damit um über vier Punkte höher als der IQ ihrer Geschwister, die im Haushalt der biologischen Eltern aufwuchsen. Marinus van Uzendoorn, Professor am Institut für Kinder und Familienstudien der Universität Leiden, meinte dazu: „Ein Anstieg um vier IQ-Punkte ist erheblich und substantiell.“ Er hat in seinen eigenen Untersuchungen den IQ von aus Waisenhäusern adoptierten Kinder mit im Waisenhaus verbliebenen verglichen. Dabei stellte der Experte fest, dass je nach Qualität des Waisenhauses der IQ-Vorteil der adoptierten Kinder teils exorbitant war. „Unsere Studie zeigt, dass adoptierte Kinder aus schlechten Waisenhäusern einen IQ-Anstieg von 15 und mehr gegenüber denen aufweisen, die im Waisenhaus zurückbleiben müssen“, so Uzendoorn.
Intelligenter dank des höheren Bildungsniveaus
Die Forscher fanden beim Vergleich des Bildungsniveaus zwischen biologischen und Adoptiveltern heraus, dass letztere etwa 30 Prozent mehr Bildung besassen als die biologischen Eltern. Eine Beobachtung der Wissenschaftler zeigt, dass der IQ-Anstieg insbesondere vom Bildungsniveau des Umfeldes abhängt. „Wir hatten einige Brüder, die von Adoptiveltern mit geringerem Bildungsgrad als ihre leiblichen Eltern adoptiert wurden. Ihr IQ fiel gegenüber ihren Brüdern zurück“, erklärte Uzendoorn. Ein höherer Bildungslevel führt zu einem reichhaltigeren Umfeld zu Hause. So sind Bücher und Magazine wichtig, um das Leseverständnis zu fördern. Laut den Forschern inkludiert ein stimulierenderes Klima auch Besuche in Museen und natürlich auch die Möglichkeit der Eltern, mehr Unterstützung beispielsweise bei Hausaufgaben leisten zu können. Interessante Erkenntnisse über die Förderung von Intelligenz wurden vor kurzem auch in einer brailianischen Studie gewonnen. Wissenschaftler der Universität Pelotas stellten dabei fest: Stillen macht intelligent und wohlhabend. Demnach legte ein Mensch, der als Baby mindestens ein Jahr lang gestillt wurde, durchschnittlich um vier IQ-Punkte zu. (ad)
>Bild: wolla2 / pixelio.de
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