Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover haben ein Verfahren vorgestellt, wie sich der Haarverlust bei Krebspatienten während der Chemotherapie vermindern lässt.
Viele Brustkrebspatientinnen leiden nach einer Chemotherapie unter dem Verlust der Haare. Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erprobt ein Behandlungskonzept, mit dem der Haarausfall deutlich vermindert werden kann. Es beruht auf der sensorgesteuerten Kühlung der Kopfhaut während der intravenösen Verabreichung der Chemotherapie.
Das Prinzip der Kopfhautkühlung zur Vorbeugung des Haarverlusts ist nicht neu. Wesentlicher Bestandteil des Therapiekonzeptes ist eine Silikonkappe, die die Patientin während der intravenösen Verabreichung der Chemotherapie trägt. Mithilfe dieser Kappe wird die Kopfhaut sensorgesteuert gleichmäßig, konstant und flächendeckend auf drei bis fünf Grad Celsius gekühlt. Durch die Kälte verengen sich die örtlichen Blutgefäße und der Stoffwechsel wird heruntergefahren. Dadurch wird das Medikament lokal nicht so gut aufgenommen und kann auch nicht in vollem Umfang wirken. So werden die Haarwurzeln geschont. Ganz verhindert werden kann der Haarverlust nicht, aber es fallen deutlich weniger Haare aus. (pm)
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