Homöopathische Ärzte helfen in Liberia – Gegendarstellung gegen Spiegel Online erwirkt
03.12.2014
Spiegel Online berichtete am 24. November unter der Überschrift „Liberia verhindert Tests an Ebola-Patienten" über einen humanitären Einsatz eines internationalen Ärzteteams im Auftrag des homöopathischen Weltärzteverbandes LMHI in Liberia. Curt Kösters, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), wird in diesem Beitrag sinnentstellend zitiert und erwirkte eine Gegendarstellung, die am 1. Dezember auf Spiegel Online veröffentlicht wurde.
Die Zitate des Hamburger Arztes waren entweder frei erfunden oder wurden in anderem Zusammenhang gestellt. Der gesamte Tenor des Artikels von Spiegel-Autor Markus Grill zielt darauf, die Arbeit der homöopathischen Ärzten zu diffamieren. So heißt es in seinem Beitrag, Curt Kösters habe gesagt, „dass es darum ging zu testen, ob Ebola-Patienten mit homöopathischen Präparaten geholfen werden kann“.
Falsch, sagt Kösters, er habe nicht von einem Test gesprochen. Vielmehr habe er in dem Telefoninterview gesagt, „dass es darum ging, Ebola-Patienten nach den Regeln der WHO zu behandeln und ihnen zusätzlich eine homöopathische Therapie anzubieten.“ Grill setzt den erfundenen „Test“ in die Überschrift und suggeriert Menschenversuche an Ebola-Patienten.
Ferner behauptet Grill, die liberianische Regierung habe den Einsatz der Ärzte verhindert. Stimmt nicht, es waren Vertreter der WHO, die sich den Ärzten in den Weg stellten. Nur am Rande: Vertreter des liberianischen Außenministeriums und des Gesundheitsministeriums haben die LMHI-Ärzte bei ihrer Ankunft begrüßt. Die Fachärzte für Allgemeinmedizin haben dann etwa zwei Wochen auf verschiedenen Stationen des Ganta Hospitals gearbeitet und die Rückreise planmäßig am 7. November angetreten.
„Das wäre doch die perfekte Situation, um die Wirksamkeit der Homöopathie zu beweisen." Auch diesem Zitat widerspricht Kösters: Der Liberia-Einsatz war weder ein Forschungsvorhaben noch muss die Wirksamkeit der Homöopathie einmal mehr belegt werden. Tatsächlich sagte Kösters gegenüber Grill: „Das wäre doch" – für die Gegenseite – „die perfekte Situation, um die Unwirksamkeit der Homöopathie zu beweisen."
Auch andere Gesprächspartner von Markus Grill fühlen sich falsch dargestellt. Der Verein „Freunde-Liberias“ erklärt auf seiner Webseite, „dass sowohl gegenüber möglichen Spendern, als auch gegenüber Regierung und Ganta Hospital stets offen kommuniziert wurde, das die entsandten Ärzte neben ihrer schulmedizinischen Qualifikation auch über die Befähigung der homöopathischen Behandlung verfügen“. Die Gegendarstellung befindet sich auf Spiegel Online und auf der DZVhÄ-Webseite. (pm)
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