Beim Yoga gibt es viele unterschiedliche Arten. Eine Davon ist das sogenannte Hot Yoga, oft auch als Bikram-Yoga bezeichnet. Wie unterscheidet sich das in den letzten Jahren immer beliebter gewordene Hot Yoga von anderen Arten und welche Vorteile und mögliche Nachteile bringt es mit sich?
Generell werden beim Hot Yoga alle Übungen bei einer Temperatur von 38 bis 40 Grad Celsius absolviert, was den Namen dieser Form von Yoga erklärt. Tatsächlich bietet Hot Yoga gesundheitliche Vorteile, die andere Arten von Yoga nicht mit sich bringen. Durch die warme Temperatur eignet sich Hot Yoga jedoch nicht unbedingt für alle Menschen gleich gut.
Wer sollte vorsichtig mit Hot Yoga sein?
So rät der Sportmediziner Dr. Edward Laskowski von der Majo Clinic in den Vereinigten Staaten in einem Beitrag, dass es für Schwangere, Personen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben oder unter Herzkrankheiten leiden, und Menschen, die Wärme nicht gut vertragen oder zu Dehydrierung neigen, sinnvoll ist, sich ärztlich untersuchen zu lassen, bevor sie mit Hot Yoga anfangen.
Was bewirken die warmen Temperaturen?
Beim Hot Yoga ist dank der erhöhten Raumtemperatur generell die Intensität des Trainings deutlich erhöht. Die Wärme bewirkt, dass sich die Blutgefäße weiten, was eine verbesserte Durchblutung des Körper mit sich bringt, ohne dass überhaupt Bewegung oder körperliche Aktivität nötig wäre.
Wärme verhindert Verletzungen
Außerdem erhöht Hot Yoga die Sauerstoffversorgung und die Flexibilität der Muskulatur, was die Wahrscheinlichkeit reduziert, bei den Übungen Zerrungen und andere Verletzungen zu erleiden.
Laut dem Experten kann Hot Yoga außerdem zu einem stärkeren Herz-Kreislauf-System beitragen. „Die Anforderungen der Posen und auch die heiße Umgebung erhöhen die Herzfrequenz, so dass sie ein gewisses kardiovaskuläres beziehungsweise Herztraining bieten“, erläutert Dr. Laskowski.
Beispielsweise kann Hot Yoga laut einer Studie insbesondere bei übergewichtigen und fettleibigen Menschen mit Arteriosklerose die Versteifung der Blutgefäße reduzieren. Zudem verbesserte sich der allgemeine Gesundheitszustand, die Lebensqualität und das emotionale Wohlbefinden.
Viele Vorteile von Hot Yoga
Bei einer Umfrage zu den selbstberichteten Auswirkungen von Hot Yoga auf Personen mit einer Reihe von gesundheitlichen Vorbelastungen stellte sich heraus, dass diese Form des Yogas sowohl positive aber anscheinend auch negative Folgen haben kann.
So berichteten Teilnehmende in einer Studie zu den am häufigsten genannten gesundheitlichen Vorteilen, dass Hot Yoga die Flexibilität erhöht (63 Prozent), die Stimmung anhebt (58 Prozent), die Fitness (43 Prozent) und auch die Ausdauer (42 Prozent) verbessert.
Unerwünschte Auswirkungen von Hot Yoga
Es bleibt jedoch zu erwähnen, dass mehr als die Hälfte aller Teilnehmenden in der Studie über unerwünschte Auswirkungen des Hot Yogas berichtete. Diese umfassten beispielsweise Schwindel (60 Prozent), Benommenheit (61 Prozent), Übelkeit (35 Prozent) und Dehydrierung (34 Prozent).
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es sich um selbstberichtete Angaben handelt. Das Team ist daher der Meinung, dass weitere Studien zu den Risiken und Vorteilen von Hot Yoga nötig sind.
Gesündere Haut und verbessertes psychisches Wohlbefinden
In einer anderen Untersuchung mit körperlich überwiegend inaktiven Frauen wurde festgestellt, dass Hot Yoga über einen Zeitraum von zwölf Wochen (zweimal pro Woche jeweils 60 Minuten) die Gesundheit der Haut verbessert, das Gewicht senkt, die Flexibilität erhöht und gleichzeitig die psychische Belastung reduziert.
Yoga reduziert Stress
Heute ist medizinisch anerkannt, dass Yoga eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen mit sich bringt, was auch den Abbau von Stress umfasst, der seinerseits schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Depressionen nach sich ziehen kann.
Hot Yoga vereint diese Vorteile des normalen Yoga mit den speziellen Vorteile des Trainings bei Wärme, wovon insbesondere die Herzgesundheit profitiert. Gleichzeitig verhindert die warme Umgebung Verletzungen und wirkt sich vorteilhaft auf das geistige Wohlbefinden aus. Es ist jedoch zu beachten, dass Hot Yoga bei einigen Personen zu Problemen führen kann, was zuvör ärztlich abgeklärt werden sollte. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Majo Clinic: In the Loop: The hot yoga fitness trend you’re going to want to try (veröffentlicht 25.02.2020), Majo Clinic
- Stacy D. Hunter, Mandeep S. Dhindsa, Emily Cunningham, Takashi Tarumi, Mohammed Alkatan, et al.: Impact of Hot Yoga on Arterial Stiffness and Quality of Life in Overweight/Obese Adults; in: Journal of Physical Activity and Health (veröffentlicht Volume 13: Issue 12), Journal of Physical Activity and Health
- Casey Mace, Brandon Eggleston: Self-Reported Benefits and Adverse Outcomes of Hot Yoga Participation; in: International Journal of Yoga Therapy (veröffentlicht 2016), International Journal of Yoga Therapy
- Yoshikazu Yonei, Takahiro Sumi, Eri Ito, Mio Yamagata, Doony Nishimoto, et al.: Physical and mental effects of 12 weeks of hot yoga: A controlled open-label study.; in: Glycative Stress Research (veröffentlicht 2022), Glycative Stress Research
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.