Hühnereier mit Dioxin: Ursachen-Suche dauert an
29.06.2014
Obwohl mittlerweile einige Tage vergangen sind, seitdem auf einem Bauernhof in Niedersachsen dioxinbelastete Eier gefunden wurden, dauert die Suche nach der Ursache weiter an. Von Dioxin-Eiern geht ein beträchtliches Gesundheitsrisiko aus. Das Landesministerium geht bislang davon aus, dass keine der belasteten Eier in den Handel gelangt sind.
Dioxinbelastete Eier in Niedersachsen entdeckt
In Niedersachsen sind vor einigen Tagen auf einem Hühnerhof im Landkreis Cloppenburg bei einer Routinekontrolle dioxinbelastete Eier gefunden worden. Noch immer sei nicht geklärt, wie das Gift in die Eier gelangt ist; es werde ermittelt. Neue Ergebnisse werden im Laufe der kommenden Woche erwartet. Wie das Landwirtschaftsministerium am Freitag in Hannover mittelte, gehe man davon aus, dass bislang keine mit Dioxin und dioxinähnlichem PCB belasteten Eier in den Handel gelangt sind. Am darauffolgenden Tag erklärte ein Ministeriumssprecher: „Die Suche nach der Ursache kann sich eine Weile hinziehen.“
Nach Ursachen wird noch immer gesucht
Der betroffene Hof mit 5.400 Legehennen sei am Donnerstag gesperrt worden, so dass von dort keine Eier, Eiprodukte oder Hühner in den Verkehr gebracht werden dürfen. Die belasteten Eier würden entsorgt werden. Der Standort des Hofes wurde nicht bekannt gegeben. Vor allem auf Höfen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen waren zuletzt vor zwei Jahren gehäuft Eier mit Schadstoffbelastung aufgetaucht. Neben dem Futter war auf der Suche nach möglichen Ursachen auch der Boden, der Einstreu in den Ställen sowie die Stallisolierung untersucht worden. Laut Presseberichten sei in einem Fall der Bodenbelag unter dem Zaun des Hühnerauslaufs als Quelle der Belastung ausgemacht worden.
Kontrollen waren nach Futtermittelskandal verschärft worden
Nach dem Skandal um Dioxin in Futtermitteln Ende Dezember 2010 waren die Kontrollen verschärft worden. Damals war bekanntgeworden, dass ein norddeutsches Futtermittelunternehmen mit Dioxinen belastete Industriefette zur Herstellung von Futtermitteln verwendet hatte. Tausende von Legehennen-Farmen, Schweine- und Putenzüchter waren vom Gift im Futter betroffen. Auch wenn im vorliegenden Fall keine belasteten Produkte in den Handel gelangt sein sollen, geht ganz allgemein ein Gesundheitsrisiko durch Dioxin-Eier aus.
Ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen
So reichen die Folgen einer Dioxin-Vergiftung durch verseuchte Eier von Störungen des Hormonhaushalts bis hin zu Krebs: Da sich die Gesamtbelastung im Lauf des Lebens erhöht, können bereits geringe Konzentrationen gefährlich sein. Mögliche Folgen einer zu hohen Dioxin-Belastung sind Störungen des Immunsystems, der Nervenleitungen und des Hormonhaushalts sowie immuntoxische Effekte durch Veränderungen der Schilddrüse und Hautschädigungen – die sogenannte Chlorakne. Auch Schädigungen der Leber seien möglich. Dioxine erhöhen zudem die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Als besonders gefährlich gilt Dioxin für Kinder. Für sie könne bereits der Verzehr von ein bis zwei verseuchten Eiern ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen. (ad)
Bild: Gerd Altmann/myself / pixelio.de
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