Anstieg eines appetitanregenden Hormons: Warum Kohlensäure dick machen kann
Wasser ist für den menschlichen Körper lebensnotwendig. Wenn wir zu wenig davon aufnehmen, ist der Stoffwechsel gestört und unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit geht zurück. Doch wie viel Wasser sollen wir trinken? Und welches? Am besten wohl keins mit Kohlensäure. Denn das kann laut einer neuen Studie dick machen.
Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme ist ungesund
Trinkt ein Mensch zu wenig, kommt der Flüssigkeitshaushalt ins Ungleichgewicht. Das gefährdet die Gesundheit. Flüssigkeitsverlust kann zu körperlichen und geistigen Beschwerden führen. Bei Betroffenen stellen sich unter anderem Konzentrationsstörungen, Mundtrockenheit, Müdigkeit oder Verstopfung ein. Dass der menschliche Körper ausreichend Flüssigkeit braucht, um gesund zu bleiben, ist also keine Frage. Umstritten ist jedoch, wie viel Wasser pro Tag wirklich gesund ist. Mal heißt es mindestens zwei Liter am Tag, dann wieder drei oder mehr. Nun taucht eine neue Frage auf: Welches Wasser sollte es am besten sein. Einer aktuellen Studie zufolge wohl eher eins ohne Sprudel, denn Kohlensäure kann dick machen.
Zusammenhang zwischen Kohlensäure und Gewichtszunahme
Egal ob in Softdrinks, Sprudel oder Sekt: Kohlensäurehaltige Getränke sind in Deutschland wie auch in vielen anderen europäischen Ländern äußerst beliebt. Das könnte – neben vielen anderen – einer der Gründe sein, warum Europäer immer dicker werden.
Denn in einer aktuellen Studie aus Palästina wurde ein klarer Zusammenhang zwischen Kohlensäure und Gewichtszunahme festgestellt.
Die Ergebnisse der Untersuchung von Wissenschaftlern der Universität Birzeit in Ramallah wurden vor kurzem im Fachmagazin „Obesity Research and Clinical Practice Journal“ veröffentlicht.
Appetitanregendes Hormon Ghrelin
Um zu ihren Ergebnissen zu gelangen, hatten die Forscher um Professor Johnny Stiban Ratten in zwei Gruppen aufgeteilt, die unter gleichen Bedingungen gehalten wurden, aber unterschiedliche Getränke bekamen – mit oder ohne Kohlensäure.
Es zeigte sich, dass die Nager, die kohlensäurehaltige Getränke zu sich nahmen, im Laufe des einjährigen Untersuchungszeitraums schneller zunahmen, als die Tiere der Kontrollgruppe.
Die Wissenschaftler liefern auch eine Erklärung dafür. Wie es in einer Mitteilung der Universität heißt, hatten die Ratten, die mit Sprudelgetränken versorgt wurden, erhöhte Mengen des Hormons Ghrelin im Körper.
Dieses sorgt auch beim Menschen dafür, dass er mehr Appetit bekommt. Ghrelin ist beispielsweise auch mitverantwortlich dafür, warum regelmäßige Bewegung hilfreich beim Abnehmen ist. Denn beim Sport wird das appetitanregende Hormon reduziert.
Die Experten stellten weiterhin fest, dass bei den Tieren auch die Fettwerte der Leber deutlich erhöht waren.
Leitungswasser statt kohlensäurehaltige Getränke
Nach dem Rattenexperiment wurden 20 männliche Studenten nach dem Einnehmen verschiedener Getränke auf ihre Ghrelin-Werte getestet und damit die Ergebnisse der Studie unter Beweis gestellt.
Auch bei den menschlichen Studienteilnehmern waren die Werte des appetitanregenden Hormons erhöht.
„Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Kohlensäure in Softdrinks wegen der Ghrelin-Freisetzung und der damit verbundenen Stimulierung des Appetits eine wichtige Rolle für die Gewichtszunahme und den Beginn von Adipositas bei männlichen Säugetieren spielt“, so die Forscher.
Dass Softdrinks oft Ursache für Übergewicht sind, liegt aber viel stärker an den enorm hohen Mengen an Zucker, die darin enthalten sind.
Es bedarf sicher noch mehr wissenschaftlicher Untersuchungen, um zu klären, ob Kohlensäure tatsächlich über die Ausschüttung des Hormons Ghrelin zu mehr Appetit und folglich zu einer höheren Nahrungsaufnahme führt.
Wer von den Studienergebnissen jedoch beeindruckt ist, sollte am besten auf Leitungswasser umsteigen. Das ist ohnehin meist genau so gut wie Mineralwasser und zudem auch günstiger. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.