Hypnose bedeutet, einen Menschen in eine “andere Welt” zu entführen, damit er mit seiner Vorstellung Probleme löst und Erkrankungen heilt. Je intensiver ein Mensch sich in dieser imaginären Welt in seine Lebensfragen vertieft, um so mehr wird er die alternativen Erfahrungen in der realen Welt umsetzen.
Schamanismus und Hebammen
Tradionelle Schamanen, Hebammen, Ärzte und Psychotherapeuten nutzen verschiedene Techniken, um Patienten in die Hypnose zu führen. Allerdings klappt das nicht immer: 10 % aller Menschen gelten als nicht hypnotisierbar.
Wer bietet Hypnose an?
Zahnärzte, Chirugen und Notfallärzte, Logopäden und Heilpraktiker organisieren sich in Hypnose-Verbänden. Sie absolvieren dazu eine mehrmonatige Ausbildung. Allerdings ist Hypnose kein geschützter Begriff.
Nicht alltägliche Wirklichkeit
Hypnose verändert das Bewusstsein. Der Mensch taucht ab in sein Unbewusstes und spaltet dort Gefühle von Schmerz und Angst ab, in dem er sich zum Beispiel auf einen Karibikstrand konzentriert. Die Betroffenen blenden negative Reize aus. Hochsensibilität hilft, schnell in diesen Zustand zu kommen.
Ist Hypnose ungefährlich?
Hypnose hat bisweilen Nebenwirkungen. Schlechte Träume, Kopfschmerzen oder auch Verwirrung können die Folge sein. Sogar Psychosen oder manische Zustände sind möglich, ebenso eine Wiederkehr traumatischer Erfahrungen.
Das liegt gerade daran, dass Hypnose wirkt. Wer sich mit seinem Unbewussten auseinander setzt, stößt auf ungelöste Konflikte und Ängste. Ziel der Hypnose ist es, diese zu lösen, aber das funktioniert nicht per Knopfdruck. Deswegen ist ein professioneller Therapeut unabdingbar, der diese krassen Eindrücke händeln kann.
Hypnose in der Medizin
Hypnose bedeutet, Suggestionen wirken zu lassen. Suggestionen sind vom körperlichen Empfinden nicht zu trennen und beeinflussen die körperlichen Funktionen. Wenn wir Angst haben, schwitzen wir, wir erstarren, unsere Muskeln spannen sich an, und unsere Neurotransmitter laufen auf Hochtouren. Suggestionen beeinflussen Kreislauf, Verdauung, Hautveränderungen, die Lungenfunktionen, das Immunsystem und die Wundheilung. Bei chronischen Krankheiten hilft Hypnose, den Zustand zu ertragen.
Hypnose als Narkose
70% aller Erwachsenen haben Ängste beim Zahnarzt. Die meisten Zahnärzte setzen Hypnose ein, meist ohne dass der Patient es weiß. Mit den Betroffenen über den letzten Urlaub zu reden oder darüber, wie schön die Blumen im Garten sind, führt bereits in die “andere Wirklichkeit”.
Seriöse Therapien
Da Hypnose kein geschützter Begriff ist, finden sich “Hypnosetherapie” auch als magisches Denken auf dem Esoterikmarkt. Wer eine Hypnose-Therapie machen will, sollte auf folgendes achten: Hat der Therapeut eine einschlägige Ausbildung als Facharzt, Psychologe, approbierter psychologischer Psychotherapeut oder approbierter Kinder- und Jugendlichentherapeut?
Dr. Stefan Juncker schreibt auf hypnose.de:”Genau wie man als Bankangestellter nicht einfach beschließen kann, sich eben mal in einer speziellen Technik kieferchirurgischer Eingriffe ausbilden zu lassen, sollte man eine psychisch wirksame Methode wie Hypnose nicht ausüben, wenn man nicht über die entsprechende berufliche Basis verfügt.”
Seriöse Informationen bietet die Webseite http://www.hypnose.de/. In Deutschland sind Anlaufstellen die Milton-Erickson-Gesellschaft (MEG), die Deutsche Gesellschaft für Hypnose (DGH), die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztlichen Hypnose (DGZH) und die Deutsche Gesellschaft für Ärztliche Hypnose und Autogenes Training (DGÄHAT).
Hirnforschung
Die Hirnforschung fand heraus, dass unser Gehirn veränderbar ist. Wer unter Hypnose sein Gehirn anders nutzt, wer anders denkt und seine Gefühle anders lenkt, dessen Gehirn ändert die Struktur dieses Denkens und Fühlens.
Selbsthypnose
Verschwörungstheorie glaubt an dunkle Mächte, die uns hypnotisieren. Kein Mensch lässt sich aber dazu zwingen. Hypnose aktiviert uns vielmehr, uns auf unsere inneren Bilder zu konzentrieren. Es handelt sich also um eine Selbstsuggestion, in der der Therapeut lediglich den Rahmen bietet und die Betroffenen auf den Weg führt.
Deswegen lässt sich Hypnose auch selbst anwenden, am besten, wenn ein Therapeut uns bereits begleitet hat. Seriöse Hypnoseärzte ermächtigen Betroffene deshalb auch zur Selbstheilung und spielen sich nicht als “Magier” auf, die geheimnisvolle Zauber wirken.
Hypnose ist kein Mysterium, sondern in Dosen praktizieren wir alle sie täglich: Wenn wir in einem langweiligen Seminar sitzen und uns in eine tolle Party hinein träumen, wenn sich im Hauseingang der Müll stapelt und wir uns an Blumenduft erinnern, oder wenn wir Zahnschmerzen haben und uns in einen Roman vertiefen.
Zahlt die Kasse?
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen Hypnosetherapien nur ausnahmsweise und auf Antrag. Privatkassen regeln die Bezahlung unterschiedlich.(Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.