Im Ruhestand Alltagsleere vermeiden
31.01.2015
Viele Menschen freuen sich darauf, das Arbeitsleben endlich hinter sich lassen zu können und im Ruhestand mehr Zeit für sich selbst und die Familie zu haben. Doch oft stellt sich bei Rentnern und Pensionären eine Alltagsleere ein, wenn berufliche Aufgaben wegfallen. Dagegen kann man etwas unternehmen.
Soziale Kontakte und feste Termine
Wenn der Ruhestand beginnt, stehen plötzlich keine beruflichen Aufgaben mehr an und auch das tägliche Zusammenkommen mit den Kollegen fällt weg. Um der Alltagsleere zu begegnen und das Leben wieder auszufüllen, können Freunde und Hobbys helfen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Demnach helfen soziale Kontakte und feste Termine bei Beginn des Ruhestands gegen die gefürchtete Leere im Alltag. Susanne Wurm, Professorin für Psychogerontologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erklärte gegenüber der Agentur, dass man am besten vorbeugen sollte, um nicht in ein Loch zu fallen.
Schon vor der Rente ein regelmäßiges Hobby suchen
„Mit der Rente fallen viele soziale Kontakte und die Alltagsstruktur weg“, so die Expertin. Daher seien beispielsweise Freunde und Bekannte außerhalb des Kollegenkreises wichtig. Also Menschen, mit denen man sich regelmäßig fest verabreden kann. Zum Beispiel, um zusammen eine bestimmte Sportart auszuüben oder für andere Freizeitaktivitäten. Idealerweise sucht man sich bereits vor der Rente ein regelmäßiges Hobby. Und zwar auch, wenn man das neben der Arbeit zunächst nicht so häufig schafft. „Dann geht man zunächst vielleicht nur zweimal im Monat oder einmal die Woche dort hin.“ Wenn man dann im Ruhestand ist, falle es leichter, bereits Bekanntes auszubauen oder zu intensivieren. „Wenn man erst dann, wenn der Ruhestand schon begonnen hat, etwas ganz Neues sucht, ist die Hürde oft deutlich höher“, so Wurm.
Einsamkeit macht krank
Wenn man der Leere und der Einsamkeit im Seniorenleben entflieht, tut man auch seiner Gesundheit etwas Gutes. Denn Ärzten zufolge kann sich Einsamkeit auf die psychische und auch physische Gesundheit der betroffenen Personen auswirken. Sie leiden unter anderem oft an Bluthochdruck. Zudem seien laut Experten häufiger Verordnungen von Psychopharmaka zu beobachten, wenn sich ältere Menschen sehr einsam fühlen. Dies lasse auf ein höheres Risiko für Depressionen schließen. Zu diesem Resultat kam eine Auswertung, die die Heidelberger Medizinerin Dr. med. Friederike Böhlen im vorvergangenen Jahr vorgestellt hatte. Die Studie ermittelte, dass etwa 19 Prozent der Menschen zwischen 57 und 84 Jahren psychisch aktive Medikamente einnimmt. (ad)
Bild: Astrid Götze-Happe / pixelio.de
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