Mit Obst und Gemüse das Immunsystem stärken und Erkältungen loswerden
Die Temperaturen sinken und sinken. Die Zahl der Menschen mit Erkältungen hingegen steigen in den kalten Wintermonaten. Doch jeder kann etwas tun, um sich dagegen zu wappnen. Ganz wichtig dabei ist die Ernährung. Mit viel Obst und Gemüse lassen sich die Abwehrkräfte stärken.
Erkältungswelle hat begonnen
Die erste Erkältungswelle des diesjährigen Winters hat längst begonnen. So manch ein Familienmitglied oder Kollege leidet derzeit an Beschwerden wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Wer sich dagegen wappnen und das Immunsystem stärken will, muss dafür aber nicht auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Auch heimisches Gemüse und Obst helfen dabei, sich vor Infekten zu schützen.
Jetzt Abwehrkräfte stärken
Um sich vor einer Erkältung zu schützen, sollte man von Infizierten Abstand halten, sich regelmäßig an der frischen Luft bewegen und sich häufig die Hände waschen. Wichtig ist zudem eine ausgewogene Ernährung.
Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln versprechen zwar oft, dass ihre Produkte dazu dienen, sich vor Krankheiten zu schützen, doch laut Gesundheitsexperten ist es wesentlich vernünftiger, mit Lebensmitteln die Abwehrkräfte zu stärken. Besonders wichtig dafür ist Vitamin C. Unter anderem Paprika gelten als ideale Vitamin-C-Spender.
Doch auch in vielen anderen Obst- und Gemüsesorten ist viel des für den Körper wichtigen Vitamins enthalten. In einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa erklären Experten, welche Lebensmittel besonders gut geeignet sind, um gesund durch den Winter zu kommen.
Jeden Tag drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst
Es wird empfohlen, täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst sowie daraus hergestellte Säfte und Smoothies zu sich nehmen. Denn sie zählen zu den besten Vitamin-C-Lieferanten, wie Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn sagt.
Zu empfehlen ist Brokkoli. Das grüne Gemüse ist sehr vitaminreich und verstärkt unser Immunsystem. „Roh verzehrt decken 100 Gramm Brokkoli schon etwa den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C in Höhe von 100 Milligramm“, erläutert Gabriele Graf von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf.
Darüber hinaus sind in Brokkoli auch einige B-Vitamine sowie Eisen und andere Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Zink enthalten. Graf empfiehlt, nur die Röschen roh zu essen und die Stängel zu garen, da diese schwerer verdaulich sind.
Gut für die Vitamin-C-Zufuhr im Winter sind zudem Grünkohl, Rosenkohl und Feldsalat.
Apfelsinen mit viel Vitamin C
Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik erklärt in der dpa-Meldung: „In Apfelsine und Apfelsinensaft sind nahezu identische Mengen an Vitamin C enthalten.“ Schon mit einem 200-Milliliter-Glas Apfelsinensaft ist der tägliche Bedarf an Vitamin C gedeckt.
„Man muss aber nicht jeden Tag Saft trinken“, so Graf. Laut der Verbraucherschützerin sei es besser, auf Ausgewogenheit und Abwechslung zu setzen: „Vitamin C steckt beispielsweise auch in Paprika und Petersilie.“
Zu viel bringt aber nicht unbedingt was: Es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, ob die Aufnahme von Vitamin C über die empfohlene Tagesdosis hinaus vorbeugend bei Erkältungskrankheiten hilft.
Leckerer Chicorée-Salat im Winter
Ideal im Winter sind auch Salate aus der Zichoriengruppe. Chicorée enthält neben Vitamin C auch Mineralstoffe und Inulin, einen löslichen Ballaststoff, der bei der Vorbeugung gegen Darmerkrankungen eine Rolle spielt.
Außerdem ist Chicorée ein Carotin-Lieferant. „Beta-Carotin, Vitamin C und Vitamin E sind sogenannte antioxidative Vitamine, die den Körper vor freien Radikalen schützen und somit das Immunsystem stärken können“, so Gahl. Das Wintergemüse ist mit 17 Kilokalorien pro 100 Gramm zudem sehr kalorienarm.
Knoblauch gegen Erkältungen
Auch Knoblauch hilft gegen Erkältungen. Die Knolle enthält gesundheitsfördernde, bioaktive Stoffe wie etwa Allicin, eine Substanz, die freie Radikale abfängt und dafür sorgt, dass Zellmembrane im Körper keinen Schaden nehmen. „Es konnte ermittelt werden, dass sich Allicin, wenn die Knoblauchzehe vorher gequetscht wurde, beim Kochen länger hält als wenn ganze Knoblauchzehen zugefügt wurden“, erklärt Gahl.
Ein Apfel allein reicht nicht
Äpfel zählen zu den besonders empfehlenswerten Obstsorten. Sie machen satt, regen die Verdauung an, enthalten 12 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm und Mineralstoffe wie Kalium, das eine zentrale Aufgabe im Nerven- und Muskelstoffwechsel hat. „Ein Apfel am Tag ist schon gut, sichert aber nicht die gesunde Ernährung“, meint Morlo. Neben dem Apfel sollten jeden Tag noch vier weitere Portionen Obst und Gemüse verzehrt werden.
Mandeln schützen vor Infekten
Mandeln dienen ebenfalls dazu, sich vor Infekten zu schützen. In ihnen sind „wertvolle Fette, Vitamine und Mineralstoffe enthalten“, so Morlo. Mandeln sind reich an Vitamin B2 und E. Sie enthalten aber auch viele Kalorien – rund 600 Kalorien pro 100 Gramm. Daher sollten sie nur in kleinen Mengen verzehrt werden. „Im Rahmen von „fünf am Tag“ kann eine Portion Obst durch 25 Gramm Nüsse oder Mandeln ersetzt werden“, erklärt Gahl.
Nahrungsergänzungsmittel helfen nicht
Es bringt wohl nichts, gegen Erkältungsviren Vitamin C und Zink gezielt als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. „Die Wirkung von solchen Präparaten zur Vorbeugung oder Heilung von Infekten ist wissenschaftlich nicht erwiesen“, betont Gahl.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die tägliche Kost abwechslungsreich und ausgewogen ist. Dafür ist es nicht wichtig, im Winter aus Übersee importierte Früchte zu konsumieren. „Je länger Obst bis zum Verzehr liegt – und das bleibt bei den langen Anfahrtswegen mitunter nicht aus – umso geringer ist der Vitamingehalt“, erklärt Morlo. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.