Deutsche Imker erwarten gutes Honigjahr 2014
04.05.2014
Kälte und Regen machten in den vergangenen beiden Jahren den Bienen das Leben schwer. Dies führte zu niedrigeren Honigernten und hohen Preisen. Das milde Frühjahr lässt Imker für dieses Jahr nun hoffen. Dies ist auch eine gute Nachricht für alle, die Honig als traditionelles Hausmittel schätzen.
Hoffnung auf ein gutes Honigjahr
Nachdem die Honigernte in den beiden vergangenen Jahren eher mager ausgefallen war, hoffen die deutschen Imker dank des warmen Frühjahrs in diesem Jahr auf bessere Erträge. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske: „Die Anzeichen stehen darauf, dass es ein gutes Honigjahr wird.“ Die milde Witterung der letzten Monate begünstige aber auch die Entwicklung der für Bienen gefährlichen Varroamilbe. Deshalb sei schon im Sommer mit Verlusten zu rechnen. Der Experte erwartet zudem auch den Zusammenbruch einzelner Bienenvölker.
In den vergangenen Jahren viele Bienen verloren
Den Winter hingegen hätten die Bienen ungewöhnlich gut überstanden. „Im Bundesdurchschnitt dürften wir etwa 10 Prozent der Bienen verloren haben“, so Maske. Im Jahr zuvor seien es 20 Prozent gewesen und im vorvergangenen Jahr sogar 30 Prozent. Die Bienen seien zudem durch die recht hohen Temperaturen ungewöhnlich zeitig aus ihren Stöcken gelockt worden. Etwa drei Wochen früher als üblich seien sie dieses Jahr. „Es gibt aber einen Wermutstropfen: Auch der Varroamilbe geht es gut.“ Der Parasit gehört zu den gefährlichsten Feinden der Bienenvölker und vermehrt sich in deren Brut. Ein Befall kann von den Imkern beispielsweise mit Milchsäure bekämpft werden. Sie entnehmen dazu die Brut, lassen sie außerhalb des Bienenstocks schlüpfen und töten dann die Milben auf den geschlüpften Bienen.
Heftige Kritik an Beschluss des Europaparlaments
Heftig kritisierte der Imker-Präsident den Beschluss des Europaparlaments, auch künftig nicht auf dem Etikett auszuweisen, ob Honig Pollen von Genpflanzen enthält. „Das sehen wir als Verbrauchertäuschung“, so Maske. „Wir als Imkerverbände möchten diese Unterscheidung, weil wir diese gentechnisch veränderten Pollen nicht im Honig haben wollen.“ Mitte April war diese Neuregelung verabschiedet worden, die Pollen als natürlichen Bestandteil von Honig einstuft. Sie müssen deshalb nicht als Zutat genannt werden.
Honig als traditionelles Heilmittel
Maske zufolge hatten die Mitglieder des Deutschen Imkerbundes 2013 etwa 16.000 Tonnen Honig geerntet. In guten Jahren waren es auch schon mal 20.000 Tonnen gewesen. Die Deutschen essen nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums rund 85.000 Tonnen Honig im Jahr. Im Schnitt ist das mehr als ein Kilogramm pro Einwohner. Der Großteil davon muss importiert werden. In der Naturheilkunde kommt Honig bei verschiedenen Beschwerden zur Anwendung. Auch wenn mittlerweile einige naturheilkundliche Anwendungsgebiete, wie beispielsweise der Einsatz gegen Magengeschwüre mit Honig widerlegt seien und andere bislang nicht wissenschaftlich bestätigt wurden, so ist Honig doch nach wie vor als traditionelles Heilmittel bekannt. Selbst Kritiker geben zu, dass gegen warme Milch mit Honig als ein Hausmittel gegen Husten nichts einzuwenden ist. Auch bei Erkältungen oder Schlafstörungen schwören viele auf die Wirkung dieser Mischung. (ad)
Bild: Sascha Arnold / pixelio.de
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