Lebensstil und Ernährung tragen zu steigenden Raten von Darmkrebs bei
Darmkrebs gehört zu den meistverbreiteten Arten von Krebs auf der Welt. Forscher fanden jetzt heraus, dass die Raten von Darmkrebs zwar insgesamt sinken, aber diese gefährliche Form von Krebs bei jungen Erwachsenen auf dem Vormarsch ist.
Die Wissenschaftler der American Cancer Society fanden bei ihrer Untersuchung heraus, dass immer mehr junge Erwachsene an Darmkrebs erkranken. Gerade in den westlichen Industriestaaten ist Darmkrebs eine weitverbreitete Erkrankung. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of the National Cancer Institute“.
Zunahme von Darmkrebserkrankungen bei jungen Erwachsenen in den USA festgestellt
In den späten 1970er Jahren und den frühen 1980er Jahren sanken die Inzidenzraten von Darmkrebs bei Menschen unter 50 Jahren. Bei Menschen über 50 Jahren waren die Raten damals allerdings zunehmend, sagen die Experten. Allerdings schwand dieser beunruhigende Trend von der Mitte der 80er Jahre bis zum Jahr 2013. Die Rate sank in diesem Zeitraum bei Erwachsenen mit einen Alter über 55 Jahren. Dafür fing sich die Rate bei jüngeren Erwachsenen langsam an zu erhöhen. Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren zeigten eine Zunahme um 2,4 Prozent pro Jahr. Bei Erwachsenen im Alter von 30 bis 39 Jahren stieg die Rate um ein Prozent pro Jahr, erklären die Wissenschaftler aus den USA.
Weniger Fälle von Darmkrebs bei älteren Menschen
Die Inzidenzrate von Darmkrebs stieg mit anderen Worten um ein oder zwei Fälle pro 100.000 Menschen im Alter unter 50 Jahren. Dagegen sind die Raten bei älteren Amerikanern um mehr als 100 Darmkrebserkrankungen pro 100.000 Menschen gesunken, sagen die Autoren der Studie.
Zunahme bei Adipositas kann zu mehr Fällen von Darmkrebs führen
Es ist nicht verwunderlich, dass eine Adipositas-Epidemie parallel zum Aufstieg von Darmkrebserkrankungen zu beobachten ist, erklären die Wissenschaftler. Ungesunde Ernährungsmuster und ein Lebensstil ohne ausreichende Bewegung erhöhe das Risiko für Darmkrebs.
Welche Faktoren des Lebensstils erhöhen die Gefahr für Darmkrebs?
Es gibt etliche Faktoren des Lebensstils, welche mit der Entstehung von Darmkrebs verbunden sind. Zu diesen gehören beispielsweise ein erhöhtes Körpergewicht, ein hoher Verbrauch von verarbeitetem Fleisch, ein erhöhter Alkoholkonsum, eine niedrige körperliche Aktivität und das Rauchen von Zigaretten, sagen die Experten.
Im südlichen West-Virginia gibt es besonders viele Fälle von Darmkrebs
Die Autoren wiesen auch darauf hin, dass die Menschen in West-Virginia einige der höchsten Raten von Fettleibigkeit und sehr niedrige Raten der körperlichen Aktivität zeigen. Dazu kommt noch ein sehr hoher Verbrauch von Zigaretten. Als eine mögliche Folge davon, gibt es im südlichen West-Virginia eine Menge Fälle von Krebserkrankungen des Dickdarms und des Rektums. In dieser Gegend ist Darmkrebs eine der am meisten behandelten Krebsarten, zusammen mit Lungenkrebs, erläutern die Experten. Immer mehr junge Erwachsene seien unter den Erkrankten.
Verdauungsprobleme können auf Darmkrebs hinweisen
Die meisten medizinischen Fachleute empfehlen sogenannte Koloskopien ab einem Alter von 50 Jahren. Allerdings sind vorbeugende Maßnahmen auch schon früher wichtig, gerade wenn Menschen Fälle von Darmkrebs in ihrer Familiengeschichte haben oder wenn Personen unter Verdauungsproblemen leiden, berichten die Experten.
Darmkrebs muss möglichst frühzeitig erkannt werden
Wichtig ist es beispielsweise, dass Menschen auf Blut in ihrem Stuhl achten. Irgendwelche Unregelmäßigkeiten im Stuhlgang können ein Indikator für Probleme im Dickdarm oder im Rektum sein, erläutern die Experten. Umso früher der Krebs festgestellt wird, umso besser seien die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Sobald sich der Krebs erst einmal ausgebreitet hat, verkompliziert sich die Behandlung erheblich. Darmkrebs kann Metastaseb im ganzen Körper bilden, in der Regel befallen diese aber zuerst die Leber. Darum ist es wichtig, dass der Krebs bereits im frühen Stadium erkannt wird. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.