Generation Smartphone: Daumen unter Druck: IKK Südwest: Immer mehr junge Versicherte leiden an Arthrose in der Hand
Arthrose kommt im Alter, diese These war bislang stimmig. Aktuelle Zahlen der IKK Südwest zeigen, dass immer mehr jüngere Menschen von Arthrose in Finger- und Handgelenken betroffen sind. Die Diagnose bei den 21- bis 30-Jährigen hat sich bei der IKK innerhalb von vier Jahren verfünffacht. Eine Ursache kann der übermäßige Smartphone-Gebrauch sein. Dabei werden die Bänder und Sehnen in der Hand extrem belastet und sorgen für instabile Gelenke.
Wischen, schieben, klicken, tippen – die typischen Handbewegungen der „Generation Smartphone” beherrschen schon kleine Kinder meist perfekt. Im Erwachsenenalter führt die anstrengende Bewegungskombination häufig schon früh zu Gelenkerkrankungen in der Hand, vorrangig im Daumen.
Innerhalb von vier Jahren hat sich die Gesamtzahl der IKK-Südwest-Versicherten zwischen 16 und 65 Jahren mit der Diagnose „Arthrose in der Hand” verdoppelt (2013 bis 2017). Der Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass besonders die 21- bis 30-Jährigen betroffen sind. Hier haben die Zahlen-Experten der IKK Südwest eine Steigerung um das Fünffache festgestellt. Auch die 31- bis 45-Jährigen sind leiden häufiger darunter als vor vier Jahren: Die entsprechenden Diagnosen stiegen in dieser Altersgruppe um das Zweieinhalbfache an.
Einen genauen Zahlenüberblick finden Sie in der Presseinformation im Anhang. Auch wenn die Anzahl der Fälle auf den ersten Blick trivial wirkt, deuten die Steigerungsquoten bereits jetzt auf ein Problem hin, das in den kommenden Jahren an Fahrt aufnehmen wird.
„Tennis-Arm und Maus-Hand waren gestern. Heute ist es der Handy-Daumen”, bestätigt Frank Laubscher, Projektleiter Gesundheitsförderung der IKK Südwest. Eine verkrampfte Handhaltung, kombiniert mit filigraner Wisch-Tipp-Technik, bei der ein Finger frei rotiert und der Rest stabil bleiben muss, verlangt Bändern und Sehnen einiges ab. Sie lockern sich und dadurch verlieren die Gelenke an Halt. „Viele Menschen arbeiten heutzutage auch mobil und sind nicht nur privat mit dem Smartphone zugange. Die Nutzungszeit steigt – und damit auch die Belastung”, sagt Laubscher. Dass sich die Fallzahlen innerhalb von vier Jahren so signifikant erhöht haben, ist für ihn ein Alarmzeichen. „Diese Entwicklung sollte zum Nachdenken anregen.”
Und zur Umgewöhnung: Wer ab und zu schon ein leichtes Ziehen im Daumen verspürt, sollte die überreizte Smartphone-Hand schonen und öfter zum Telefonhörer greifen.
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.