In Deutschland sind Mehrlingsgeburten immer häufiger
08.01.2013
Die Anzahl der Mehrlingsgeburten ist deutschlandweit in den vergangenen zwanzig Jahren deutlich gestiegen. Von dem vielfach diskutierten Geburtenrückgang lassen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden bei den Mehrlingsgeburten wenig erkennen. Hier ist statt rückläufiger Geburten ein eindeutig steigender Trend zu beobachten.
Immer mehr Zwillinge, Drillinge und Vierlinge erblicken hierzulande jedes Jahr das Licht der Welt, während die Anzahl der Normalgeburten seit Jahren zurückgeht. Im Jahr 2011 gab es laut Angaben des Statistischen Bundesamtes circa 11.500 Mehrlingsgeburten in Deutschland. Damit sei mittlerweile jedes 29. Baby ein Mehrlingskind, während dies im Jahr 1991 noch auf lediglich jedes 42. Neugeborene zutraf. Über die Ursachen des Anstiegs der Mehrlingsgeburten liegen bisher keine detaillierten Erkenntnisse vor, es wird jedoch allgemein vermutetet, dass diese im Zusammenhang mit Hormonbehandlungen und künstlichen Befruchtungen stehen. Die Fortpflanzungsmedizin hat demnach einen maßgebliche Einfluss auf die Anzahl der Mehrlingsgeburten.
Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind bei Mehrlingsschwangerschaften
Der Großteil der Mehrlingsgeburten sind laut Angaben des Statistischen Bundesamtes Zwillingsgeburten (98 Prozent). Drillingsgeburten waren den aktuellen Zahlen zufolge im Jahr 2011 mit 230 Fällen bereits eine Seltenheit, Vierlingsgeburten mit lediglich sechs Fällen eine regelrechte Rarität. Die Statistiker des Bundesamtes stellten außerdem fest, dass die Eltern der Mehrlingskindern häufiger miteinander verheiratet waren, als bei den Einzelgeborenen (75 Prozent gegenüber 66 Prozent). Für die Mütter und die ungeborenen Kinder ist einen Mehrlingsschwangerschaft immer auch eine Risikoschwangerschaft, da erhebliche Komplikationen drohen. Ein vorzeitige Geburt beziehungsweise Frühgeburt der Kinder zählt hier noch zu den üblichen Risiken. Auch die vermehrten Wassereinlagerung insbesondere in den Beinen sowie schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck, Krampfadern, Blutarmut und Beeinträchtigungen der mütterlichen Bauchorgane sind mögliche Folgen der Mehrlingsschwangerschaft. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko stellt zudem die erhöhte Sterblichkeit der Mütter und der ungeborenen Kinder bei Mehrlingsschwangerschaften dar. Auch sind bei Zwillingen sowie insbesondere bei Drillingen und Vierlingen Wachstumsverzögerung aufgrund der unzureichenden Nährstoffversorgung im Körper der Mütter zu erwarten. (fp)
Bild: unopaella / pixelio.de
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