Mindestens drei Minuten vor dem Blutdruckmessen ausruhen
31.10.2011
Viele Patienten mit diagnostiziertem Bluthochdruck (Hypertonie) oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen messen zur Kontrolle ihren Blutdruck mit einem handelsüblichen Blutdruckmessgerät zu Hause. Der Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen in München weist in einer aktuellen Erklärung daraufhin, dass vor dem Messen eine Mindestpause von drei Minuten einzulegen ist. Ansonsten könnten die Werte verfälscht sein.
Messen Patienten ihren Blutdruck zu Hause, sollte zuvor eine Ruhepause von mindestens drei Minuten eingelegt werden. Jede Aktivität lässt den Blutdruck nach oben schnellen, wodurch sich die Messergebnisse verfälschen. Zudem sollte der Blutdruck immer zur selben Zeit am Morgen vor der Einnahme der Medikamente gemessen werden, wie der Herzspezialist Dr. Norbert Smetak vom Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen in München betonte. Denn blutdrucksenkende Mittel erzeugen einen Wert, der nicht den morgendlichen Tatsachen entspricht.
Richtiges Messen mindert falsche Ergebnisse
Wer Handgelenkmessgeräte verwendet, sollte unbedingt auf die richtige Lagerung des Armes achten. Dabei ist es wichtig, den Arm während der Messung auf Höhe des Herzens zu halten. Bereits leichte Abweichungen der Armhaltung verursachen Messungenauigkeiten. Der Kardiologe rät darüber hinaus den Blutdruck an dem Handgelenk zu messen, bei dem der Blutdruck am höchsten ausfällt. Viele missachten den Hinweis, die Manschettenbreite des Geräts dem Umfang des Handgelenks beziehungsweise des Oberarms anzupassen. Ansonsten könnten auch hier Messfehler entstehen. Zwar sind Messgeräte fürs Handgelenk komfortabel, jedoch sind Oberarmgeräte meist genauer. Deshalb raten die Kardiologen besser mit Blutdruckmessgeräten für den Oberarm zu messen, um sichere Ergebnisse zu erzielen.
Werden regelmäßig erhöhte systolische und/oder diastolische Blutdruckwerte gemessen, sollte der behandelnde Arzt darüber informiert werden, damit entsprechende Therapien oder Behandlungsumstellungen eingeleitet werden können. Zuvor wird der Arzt eine 24-Stunden Messung mittels eines tragbaren Messgerätes veranlassen, um den Verdacht der Selbstmessung zu bestätigen. Ein mehrmals höherer Wert von systolisch über 140 und diastolisch über 90 gilt als Bluthochdruck (über 140/90). Nicht in diese Definition eingeschlossen sind vorübergehende Blutdruckerhöhungen durch Infekte, Arzneimittel oder Schwangerschaft. Dauerhafter Bluthochdruck schädigt die Arterien und führt zur Arteriosklerose. Neben Übergewicht, Diabetes, hohen Blutfettwerten und Zigarettenkonsum gilt chronische Hypertonie als Risikofaktor für das Auslösen eines Herzinfarkts.
Für viele Patienten ist das selbstständige Blutdruckmessen wichtig, weil hohe morgendliche Werte eine gesteigerte Gefahr für Herz, Gehirn und Nieren bedeuten. Oft werden in diesem Zusammenhang die Medikamente umgestellt. (sb)
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Bild: Dieter Schütz /Pixelio
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