Gesundheitliche Vorteile von Ingwer-Shots
Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, die eigenen Abwehrkräfte zu stärken. Hervorragend geeignet dafür sind Ingwer-Shots. Doch die beliebten Getränke bringen noch viel mehr gesundheitliche Vorteile mit sich.
Ingwer ist für seine gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Und auch die aus der Wurzel hergestellten Ingwer-Shots bringen viele Vorteile mit sich, erklärt die Ernährungsberaterin Candace O’Neill in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA).
Gesunde Inhaltsstoffe
Ingwer-Shots werden immer populärer. Meist wird dafür die Wurzel ausgepresst und die Flüssigkeit dann mit Orangen- oder Zitronensaft und manchmal auch einem Süßungsmittel wie Honig gemischt.
Im Handel erhältliche Produkte enthalten manchmal auch Inhaltsstoffe wie Kurkuma, Echinacea (Sonnenhut) und Probiotika, die die gesundheitlichen Vorteile erhöhen können.
Allerdings sind die zu kaufenden Getränke oft auch sehr kalorienreich, weshalb es ratsam ist, sie selbst zuzubereiten.
Ingwer enthält unter anderem wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, Magnesium und Kalium. Die Wurzel geht aber noch mit mehr gesundheitlichen Vorteilen einher, so O’Neill.
Hilft bei der Verdauung
Ingwer-Shots können die Verdauung anregen. Und: „Es gibt bestimmte Enzyme in Ingwer, die bei Blähungen helfen, Verstopfung lindern und bei Übelkeit helfen können“, sagt O’Neill.
Schmerzen lindern
Dank der entzündungshemmenden und antibiotischen Eigenschaften von Ingwer kann ein Ingwer-Shot helfen, Schmerzen zu lindern. Sie können diesen Vorteil Gingerol zuschreiben, einem Wirkstoff, der in Ingwer vorkommt.
„Die Forschung zeigt, dass Gingerol die Aktivität und Synthese von entzündungsfördernden Verbindungen reduziert, die mit Schmerzen in Verbindung gebracht werden“, erklärt O’Neill.
Eine in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Phytotherapy Research“ veröffentlichte Studie zeigt auch, dass Ingwer eher bei der langfristigen Schmerzlinderung als bei der sofortigen Schmerzlinderung hilft.
„Es ist wichtig zu beachten, dass Sie bei der Einnahme von Ingwer keine sofortige Schmerzlinderung bemerken werden, wie Sie es bei der Einnahme von Ibuprofen oder Paracetamol tun würden, aber es ist etwas, das helfen kann, die Schmerzen langfristig zu lindern und chronische Entzündungszeichen zu reduzieren.“
Stärkt das Immunsystem
Ingwer ist nicht nur für seine entzündungshemmende und antibiotische Wirkung, sondern auch für antivirale und antibakterielle Eigenschaften bekannt. Und er stärkt das Immunsystem. Da die Wurzel nur wenig Vitamin C enthält, werden für Ingwer-Shots Zitronen- oder Orangensaft verwendet, um die Vitamin-C-Aufnahme zu steigern.
Reduziert den Blutzuckerspiegel
Menschen mit Typ-2-Diabetes produzieren im Allgemeinen nicht genug Insulin. Ingwer kann jedoch eine Rolle bei der Regulierung der Insulinproduktion spielen, was dazu beitragen kann, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
„Es gibt einige Hinweise darauf, dass er die Insulinsensitivität verbessern und einige Enzyme im Körper reduzieren kann, die Kohlenhydrate abbauen und den Glukosestoffwechsel erhöhen“, erläutert O’Neill.
Hilft beim Abnehmen
Eine in der Fachzeitschrift „Metabolism“ veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass Ingwer den Hunger verringern und die Anzahl der Kalorien erhöhen kann, die während der Verdauung verbrannt werden. Die Wurzel kann also beim Abnehmen helfen.
„Das alleinige Hinzufügen von Ingwer zu Ihrer Ernährung führt jedoch meist nicht zu einer signifikanten Gewichtsabnahme“, sagt O’Neill. So wurde in einer in dem Fachjournal „Nutritional Science“ publizierten Studie festgestellt, dass er die Kalorienverbrennung nur um etwa 50 Kalorien erhöhte.
Cholesterin senken
„Ingwer kann helfen, Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Triglyceride zu senken“, so O’Neill. Die Ernährungsberaterin weist allerdings darauf hin, dass noch mehr Forschung nötig ist, um die Auswirkungen von Ingwer auf den Cholesterinspiegel vollständig zu verstehen.
Gesundheitliche Risiken
Trotz all der gesundheitlichen Vorteile kann Ingwer aber auch zu Beschwerden führen. So bekommen manche Menschen davon Sodbrennen. Es kann auch zu Übelkeit kommen. O’Neill rät dazu, bei einem empfindlichen Verdauungssystem den Ingwersaft zu verdünnen, um zu verhindern, dass Symptome auftreten.
Ingwer kann in hohen Dosen auch ein milder Blutverdünner sein. „Wenn Sie darüber nachdenken, Ingwer in Ihre Ernährung aufzunehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, insbesondere wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen“, sagt O’Neill.
Wer Ingwer bereits in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnimmt, braucht keine Ingwer-Shots zu trinken, so O’Neill. „Sie erhalten höchstwahrscheinlich eine stärkere Dosis von der Nahrungsergänzung.“ Es gibt aber keine empfohlene Menge an Ingwer, die täglich konsumiert werden sollte.
Ingwer-Shots selber machen
O’Neill berichtet in dem Beitrag über ihr Rezept für Ingwer-Shots:
Zutaten:
1/2 Tasse frischer Zitronensaft, von etwa 3 bis 4 großen Zitronen
1 Tasse Orangensaft oder 3 Orangen entsaftet
50 – 60 Gramm frischer Ingwer
Optionale Zutaten:
1 bis 3 Teelöffel Honig
1 Prise Cayennepfeffer
1/2 Teelöffel Kurkuma
Prise schwarzen Pfeffer
Vorbereitung:
Ingwer schälen und in kleine Stücke schneiden.
Alle Zutaten in einen Hochleistungsmixer geben.
Gießen Sie die Mischung durch ein feinmaschiges Sieb, um jegliche Restflüssigkeit aus dem Fruchtfleisch zu pressen.
Flüssigkeit in einem großen Behälter aufbewahren.
Dieses Rezept ergibt etwa sechs bis acht Shots und hält sich drei bis fünf Tage im Kühlschrank.
Abschließend hat die Ernährungsberaterin einen Tipp für diejenigen, die den Geschmack von Ingwer-Shots nicht mögen: „Geben Sie Ingwer in einen Smoothie, um den Ingwergeschmack zu überdecken. Sie können ihn auch als Gewürz zu Gerichten hinzufügen.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: 6 Ginger Shot Benefits, (Abruf: 04.12.2022), Cleveland Clinic
- Mariangela Rondanelli, Federica Fossari, Viviana Vecchio, Clara Gasparri, Gabriella Peroni, Daniele Spadaccini, Antonella Riva, Giovanna Petrangolini, Giancarlo Iannello, Mara Nichetti, Vittoria Infantino & Simone Perna: Clinical trials on pain lowering effect of ginger: A narrative review; in: Phytotherapy Research, (veröffentlicht: 20.05.2020), Phytotherapy Research
- Muhammad S. Mansour, Yu-Ming Ni, Amy L. Roberts, Michael Kelleman, Arindam RoyChoudhury & Marie-Pierre St-Onge: Ginger consumption enhances the thermic effect of food and promotes feelings of satiety without affecting metabolic and hormonal parameters in overweight men: A pilot study; in: Metabolism, (veröffentlicht: 24.04.2012), Metabolism
- Yusaku Iwasaki, Akihito Morita, Takahito Iwasawa, Kenji Kobata, Youko Sekiwa, Yasujiro Morimitsu, Kikue Kubota & Tatsuo Watanabe: A nonpungent component of steamed ginger—[10]-shogaol—increases adrenaline secretion via the activation of TRPV1; in: Nutritional Science, (veröffentlicht: 05.09.2013), Nutritional Science
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.