Tödliche Infektionskrankheit: 17 Kinder in Rumänien an Masern gestorben
In Rumänien sind im letzten halben Jahr 17 Kinder einer Masern-Welle zum Opfer gefallen. Wie der Gesundheitsminister des Landes mitteilte, sei keines der Opfer geimpft gewesen. Nicht nur in dem südosteuropäischen Staat wird über die Frage Masernimpfung – Ja oder Nein? seit Jahren heftig gestritten.
17 tote Kinder durch Masern-Welle
In Rumänien sind seit September 17 Kinder an Masern gestorben, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Wie Gesundheitsminister Florian Bodog am Samstag laut rumänischen Medienberichten erklärte, sei keines der Opfer geimpft gewesen. Den Angaben zufolge erkrankten seit Februar vergangenen Jahres über 3.400 Menschen an Masern – gegenüber lediglich sieben Fällen im Jahr zuvor.
Gesundheitsminister ruft Menschen zum Impfen auf
Der Gesundheitsminister forderte die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen. Nach Angaben Bodogs erhalten nur 80 Prozent der Rumänen die erste der zwei von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Impfdosen, lediglich 50 Prozent lassen sich ein zweites Mal impfen.
Wie es in der Agenturmeldung heißt, seien Armut, mangelnder Zugang zu Gesundheitsvorsorge sowie Anti-Impf-Kampagnen religiöser Gruppen Gründe für den geringen Impfgrad der Bevölkerung.
Keine harmlose Kinderkrankheit
In Deutschland wird die Masernimpfung für Kinder ab dem elften Lebensmonat empfohlen, für Säuglinge in einer Kindertagesstätte auch schon ab dem neunten Monat.
Mütter, die aufgrund einer Impfung oder einer ehemaligen Masern-Erkrankung Antikörper haben, können ihre Kinder in den ersten Monaten vor Masern und anderen ansteckenden Krankheiten bewahren.
Wichtig zu wissen: Bei Masern handelt es sich nicht um eine harmlose Kinderkrankheit. Die Krankheit befällt auch Erwachsene. Daher sollten sie gegebenenfalls ihren Masern-Impfschutz überprüfen.
Mehrheit der Deutschen für Impfpflicht
In Deutschland taucht im Zusammenhang mit der Diskussion über die Impfung immer wieder der Ruf nach einer Masern-Impflicht auf, die laut Umfragen von der Mehrheit der Bundesbürger begrüßt würde.
Impfgegner weisen zwar unter anderem auf mögliche Nebenwirkungen einer Immunisierung wie Hautrötungen, Schwellungen, Fieber oder einen Hautausschlag hin.
Doch im Vergleich zu den Effekten einer Masern-Erkrankung, bei der das Immunsystem geschwächt ist und verschiedene Beschwerden wie Fieber, Mittelohrentzündung oder Durchfall auftreten können, seien die Risiken einer Impfung kein Vergleich, meinen Befürworter.
Ganz zu schweigen von den seltenen schwerwiegenden, teils tödlichen Komplikationen. (ad)
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