Erhöhtes Infektionsrisiko durch Klimaanlagen und Sonnenbäder
10.07.2014
Erkältungen und grippale Infekte werden allgemein eher in Zusammenhang mit der kalten Jahreszeit gebracht, doch ist auch im Sommer das Risiko viraler Infektionen nicht zu unterschätzen. Sonnenbäder und Klimaanlagen machen den Organismus anfälliger für die sogenannte Sommergrippe, warnt in diesem Zusammenhang der Bundesverband Deutscher Internisten (BDI).
Durch die Sonnenbäder und die Luft der Klimaanlagen werden die Schleimhäute verstärkt ausgetrocknet und verlieren hierdurch ihre Abwehrfunktion, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf die Experten des Bundesverbandes Deutscher Internisten. An den ausgetrockneten Schleimhäuten „setzen dann die Viren an“, erläuterte Peter Walger, Oberarzt der Medizinischen Universitäts-Poliklinik Bonn und Mitglied des BDI. Im Hinblick auf die grassierenden Erkältungsinfekte in der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien erklärte der BDI-Experte, dass diese angesichts des enormen körperlichen Stresses, verbunden mit den extremen Temperaturstürzen zwischen klimatisierten Räumen und Außenluft, kaum verwunderlich seien.
Austrocknen der Schleimhäute erhöht die Infektionsgefahr
Ausreichend befeuchtete Schleimhäute sind generell ein wesentlicher Faktor bei der Abwehr von Krankheitserregern. Da auch in den Sommermonaten eine Vielzahl von Viren kursiert, kann ein Austrocknen der Schleimhäute durch ausgeprägte Sonnenbäder und die Luft der Klimaanlagen hier vermehrte Infektionen zur Folge haben. „Jedes Virus hat seine eigene Ökologie“, zitiert die „dpa“ den Bonner Infektiologen Walger. So würden sich die verschiedenen Grippeviren bei unterschiedlichen Temperatur besonders stark vermehren. Auch in warmen Regionen der Welt beziehungsweise in den Sommermonaten sei daher das Risiko einer Grippeinfektion (Influenza) nicht zu unterschätzen.
Viel trinken, Zugluft und Klimaanlagen meiden
Die Viren gelangen entweder per Tröpfchen in der Luft (Tröpfcheninfektion) oder über direkten Kontakt mit kontaminierten Gegenständen wie zum Beispiel Türklinken oder Telefonhörer (Schmierinfektion) in den Organismus. Ausgetrocknete Schleimhäute bieten hier ein besonders empfindliches Einfallstor. Um diese angemessen zu befeuchten und zu durchbluten, ist laut Aussage des Experten viel Trinken angesagt. Zudem gelte es Zugluft sowie die Luft von Klimaanlagen möglichst zu meiden. Sind die Viren bereits in den Körper gelangt und haben hier eine entsprechende Infektion verursacht, helfen Medikamente und Hausmittel gegen die typischen Beschwerden wie Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Fieber. Auch das Gurgeln und die Verwendung von Nasentropfen sind laut Aussage des BDI-Experten zu empfehlen. (fp)
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