Influenza: Grippe in Bayern auf dem Vormarsch
08.02.2015
Die kalte Winterzeit ist auch Influenza-Zeit. In der aktuellen Grippesaison sind in Bayern bereits rund 1.500 Erkrankungsfälle gemeldet worden. Manchen Menschen wird zu einer vorbeugenden Impfung geraten. Der Nutzen ist aber umstritten.
Fast 1500 Grippefälle in fünf Wochen
Erst kürzlich wurde berichtet, dass aus Brandenburg während der aktuellen Grippesaison Hunderte Erkrankungsfälle gemeldet wurden. Auch in Bayern ist die Grippe mit dem Einzug des frostigen Winterwetters auf dem Vormarsch, wie die Nachrichtenagentur dpa nun meldet. So seien dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bereits in den ersten fünf Wochen dieses Jahres 1.489 Influenza-Grippefälle gemeldet worden. Davon allein 620 in der ersten Februar-Woche, wie eine Behördensprecherin auf dpa-Anfrage mitteilte.
Geschwächte Abwehrkräfte im Winter
Wie es heißt hatte die Behörde im Jahr zuvor in den ersten fünf Meldewochen nur 300 Fälle verzeichnet. „2014 war die Influenza allerdings ungewöhnlich mild gewesen“, so die Sprecherin. „2015 ist nach der bisherigen Entwicklung ein ganz normales Influenza-Jahr“ – ähnlich wie 2013. Die Grippewelle hatte damals bereits Ende Februar ihren Höhepunkt erreicht, im letzten Jahr hingegen erst Ende März. Der Sprecherin des LGL zufolge machen die im Winter geschwächten Abwehrkräfte viele Menschen anfälliger für Influenza-Infektionen.
Öfter lüften und an die frische Luft gehen
Darüber hinaus würden durch die Heizungsluft Mund- und Schleimhäute ausgetrocknet. Dies sind ebenfalls gute Bedingungen für eine Infektion mit Influenza-Viren. Die Erlanger Gesundheitsbehörde rät daher, im Winter oft zu lüften, regelmäßig an die frische Luft zu gehen und sich häufiger als sonst die Hände zu waschen. Bei einer Influenza-Erkrankung haben Betroffene meist unter Beschwerden wie Atemwegsproblemen, Fieber, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen zu leiden.
„Schwächerer und kürzere Verlauf der Erkrankung“
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) rief die Menschen auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Gegenüber dem „Münchner Merkur“ vom Samstag sagte sie: „Durch eine Impfung ist ein schwächerer und kürzerer Verlauf der Erkrankung zu erwarten.“ Allerdings wurde erst vor kurzem mitgeteilt, dass in dieser Saison der Impfstoff kaum wirksam sei, da die Zusammensetzung des Impfstoffs nur bedingt für die aktuell kursierenden Virusstämme geeignet sei. Menschen aus Risikogruppen, wie beispielsweise chronisch Kranke mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Senioren oder medizinischem Personal wird aber vom Robert-Koch-Institut (RKI) zur Grippeimpfung geraten. (ad)
Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de
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