Influenza-Fälle stark angestiegen
Die Grippewelle 2017/2018 ist im vollen Gange – mit allem was dazu gehört: Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Die Betroffenen haben meistens ein bis zwei Wochen mit einer Grippe zu kämpfen. Zusätzlich leiden viele Influenza-Erkrankte unter Symptomen wie Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Husten und Halsschmerzen. Diese Symptome sollten mit einem Arzt abgeklärt werden, denn zur Zeit breitet sich in Deutschland vermehrt die Grippe aus. 15.188 bestätigte Fälle meldete das Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Woche – die bislang höchste Anzahl an wöchentlichen Erkrankungen in dieser Grippesaison. Auch Schulen und Kindergärten sind betroffen. Zwölf Prozent der Erkrankten müssen in Krankenhäusern behandelt werden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen mit chronischen Grundleiden, Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren und medizinischem Personal sich gegen Influenza impfen zu lassen. Dies geht aus einem aktuellen Bulletin des RKI hervor. Der verwendete Impfstoff sollte sich nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr den vorhandenen Viren anpassen. Das Influenza-Überwachungssystem der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) hat durch untersuchte Patientenproben festgestellt, dass in der aktuellen Saison die Influenza-B-Viren mit einem Anteil von 74 Prozent überwiegen (Stand Februar 2018).
Wie wirksam ist eine Impfung?
Laut dem aktuellen RKI-Bericht liegt die allgemeine Impfeffektivität gegen eine laborbestätigte Influenzaerkrankung mit den saisonal vorherrschenden Viren bei 46 Prozent. Dies beruht auf AGI Untersuchungen von 1.391 Patienten. Laut RKI deuten die Werte auf eine abnehmende Wirksamkeit der Impfung mit zunehmendem Alter hin. Aufgrund der geringen Zahlen von geimpften Personen bei den untersuchten Probanden handelt es sich zur Zeit nur um einen Schätzwert. Ein genaueres Ergebnis kann erst am Ende der Grippesaison präsentiert werden.
Ist eine Impfung trotz geringer Effektivität sinnvoll?
Laut RKI Schätzungen kann die Impfung nur weniger als die Hälfte der Geimpften vor einer Grippe schützen. Trotzdem sei die Impfung aufgrund der hohen Anzahl an Grippefällen sinnvoll. Das RKI weißt darauf hin, dass die Influenzaimpfung immer noch die beste Präventionsmaßnahme auf Bevölkerungsebene sei, um das Risiko von Erkrankungen zu vermindern.
Welche Präventionsmaßnahmen gibt es außer einer Impfung?
Grundsätzlich rät das RKI allen Personen zu regelmäßigem Händewaschen, da sich Erreger auf Türklinken, Tastaturen, Haltegriffen, Geländern und ähnlichem festsetzen können. Mit ungewaschenen Händen möglichst nicht ins Gesicht fassen, da die Viren so über die Schleimhäute in Mund und Nase in den Körper gelangen. Zu Personen, die Symptome einer Grippe aufweisen, sollte ein Abstand eingehalten werden, da die Grippe durch Tröpfcheninfektion übertragen werden kann. Dies gelte sowohl für Personen mit als auch ohne Impfung. Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel: So können Sie sich vor einer Ansteckung schützen.
Was tun, wenn man sich mit der Grippe infiziert hat?
Natürlich sollte eine Grippe mit einem Arzt abgeklärt werden. Neben den ärztlichen Empfehlungen gibt es eine Reihe von Hausmitteln gegen Grippe. Zentrales Element ist hierbei die Stärkung des Immunsystems. Also viel Schlaf, Wärme, viel Vitamin C, Stress vermeiden, wenig (am besten gar nicht) rauchen und wenig sprechen. Das Schlafzimmer sollte nicht kälter als 18 Grad sein. Eine Wärmflasche oder eine Heizdecke unter dem Rücken kann ebenfalls helfen. Aktivitäten wie Sauna oder Sport sollten vermieden werden. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.