In den vergangenen Wochen kam es in verschiedenen Ländern zu einer Häufung von Infektionen mit Salmonellen. Für diesen internationalen Salmonellose-Ausbruch ist wohl kontaminierter Rucola verantwortlich. Fachleute erklären, wie sich Infektionen verhindern lassen.
Vor wenigen Tagen hat das Robert Koch-Institut (RKI) über einen lebensmittelbedingten Salmonellose-Ausbruch informiert, von dem Deutschland, Österreich und Dänemark betroffen sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erläutert deshalb in einer aktuellen Mitteilung (PDF), wie Infektionen mit dem Bakterium verhindert werden können.
Lebensmittelbedingter Salmonellose-Ausbruch
Rucola, auch Rauke genannt, hat sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Salatsorten hierzulande gemausert. Der Salat gilt als sehr gesund, doch nun wird er mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht.
Das RKI informiert im aktuellen Epidemiologischen Bulletin 39/2024 (PDF) über einen lebensmittelbedingten Salmonellose-Ausbruch mit Salmonella Umbilo. S., der offenbar auf kontaminierten Rucola zurückzuführen ist.
Mit Datenstand 24.09.2024 umfasste der aktuelle Ausbruch demnach 98 Fälle in Deutschland. In Dänemark und in Österreich sind etwa zeitgleich Erkrankungsfälle aufgetreten. Das RKI geht davon aus, dass in der nächsten Zeit noch weitere Erkrankungsfälle erkannt werden.
Dem RKI zufolge ergaben Befragungen von Erkrankten Hinweise auf Rucola als mögliches Ausbruchsvehikel.
Empfehlungen für Verbraucherinnen und Verbraucher
Das BfR hat in der aktuellen Mitteilung Informationen zu Salmonellen und Empfehlungen für Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengestellt, die sich durch einen hygienischen Umgang mit Lebensmitteln vor Erkrankungen schützen möchten.
Die Bakterien können vor allem durch verunreinigte Lebensmittel übertragen werden. Eine Kontamination mit Salmonellen kann sowohl im Herstellungsprozess vorkommen als auch später im Privathaushalt bei der Zubereitung der Speisen.
Vorbeugende Maßnahmen
Sorgfältige Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln und die ausreichende Kühlung leicht verderblicher Lebensmittel bis zum Verzehr sind daher wichtige vorbeugende Maßnahmen.
Risikoreiche Lebensmittel sind insbesondere nicht durcherhitztes oder rohes Fleisch und daraus hergestellte Produkte, nicht hitzebehandelte Eier und Eiprodukte sowie pflanzliche Lebensmittel, wie küchenfertig vorbereitete Salatmischungen.
Pflanzliche Lebensmittel können auf dem Feld durch Ausbringen von tierischem Dünger wie Mist und Gülle mit Salmonellen verunreinigt werden. Deshalb sollten sie vor dem Verzehr in jedem Fall gründlich gewaschen werden.
Manche Personen sind stärker gefährdet
Eine Infektion mit Salmonellen, die Salmonellose, geht häufig mit Durchfall und Bauchschmerzen einher, aber auch Fieber, Übelkeit und Erbrechen sind möglich.
Besonders gefährdet sind Kinder in den ersten Lebensjahren sowie Personen, deren Immunabwehr zum Beispiel aufgrund ihres hohen Alters oder durch Vorerkrankungen geschwächt ist. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Salmonellen und Rucola – Wie kommen Infektionen zustande, und wie können sie verhindert werden? (PDF), (Abruf: 06.10.2024), www.bfr.bund.de
- Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 39/2024 (PDF), (Abruf: 06.10.2024), www.rki.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.