Typ-2-Diabetes: Symptom-Freiheit durch Intervallfasten möglich
Intermittierendes Fasten kann laut einer aktuellen Studie eine vollständige Remission bei Typ-2-Diabetes bewirken – also alle Symptome, die durch die Krankheit entstehen, beseitigen. Die Teilnehmenden der Forschungsarbeit, die dies durch Intervallfasten erzielten, benötigten keine Medikamente zur Behandlung der Krankheit mehr.
Fachleute der Endocrine Society, einer internationalen Fachgesellschaft für Stoffwechselkrankheiten, berichten über vielversprechende Studienergebnisse: Offenbar kann Intervallfasten Typ-2-Diabetes rückgängig machen, sodass Betroffene nicht mehr auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen sind. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ präsentiert.
Was ist intermittierendes Fasten?
Intervallfasten ist eine Ernährungsweise, bei der jeder Tag in Fastenperioden und Essensperioden aufgeteilt wird. Zu den gängigsten Methoden zählt, 16 Stunden lang zu fasten und dann in einem Zeitfenster von acht Stunden zu essen. Beispielsweise können alle Mahlzeiten zwischen 12 und 20 Uhr eingenommen werden. Außerhalb dieser Zeit wird nicht gegessen.
Potenzielle gesundheitliche Effekte durch Intervallfasten
Intermittierendes Fasten hat nachweislich eine Reihe potenzieller gesundheitlicher Vorteile, darunter Gewichtsabnahme, verbesserte Insulinempfindlichkeit und weniger Entzündungsreaktionen im Körper.
Darüber hinaus wurde das Intervallfasten mit einer verbesserten Herzgesundheit, einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit sowie mit einem verringerten Risiko für bestimmte Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson in Verbindung gebracht. Diese potenziellen Effekte müssen jedoch noch genauer untersucht werden.
Intervallfasten zur Behandlung von Typ-2-Diabetes
Die neusten Forschungsergebnisse legen nahe, dass Betroffene mit Typ-2-Diabetes das Intervallfasten zur Behandlung der Stoffwechselkrankheit nutzen können. „Typ-2-Diabetes ist nicht unbedingt eine dauerhafte, lebenslange Krankheit“, bestätigt Dr. Dongbo Liu von der Hunan Agricultural University in Changsha, China.
Deutliche Verbesserung bereits nach drei Monaten
Im Rahmen der Studie führten 36 Menschen mit Typ-2-Diabetes über drei Monate ein durch Intervallfasten geprägtes Ernährungsprogramm durch. Fast 90 Prozent der Probandinnen und Probanden konnte nach der Therapie ihre Diabetes-Medikamente senken, sogar diejenigen, die blutzuckersenkende Mittel und Insulin einnahmen.
Über die Hälfte brauchte keine Medikamente mehr
55 Prozent der Teilnehmenden konnten nach der Ernährungstherapie gänzlich auf die Einnahme von Medikamenten verzichten, da die Krankheit in Remission ging, also keine Symptome mehr verursachte. Der Effekt hielt über den Beobachtungszeitraum von einem Jahr an.
Intervallfasten wirkte auch bei Langzeit-Betroffenen
Viele Medizinerinnen und Mediziner sind der Ansicht, dass Typ-2-Diabetes nur innerhalb der ersten sechs Jahre rückgängig gemacht werden kann. 65 Prozent der Teilnehmenden, die durch Intervallfasten eine Diabetes-Remission erzielten, litten aber bereits seit sechs bis elf Jahren an der Stoffwechselkrankheit.
Hoffnung für eine halbe Milliarden Menschen
„Unsere Forschung zeigt, dass eine intermittierende Fastenkur bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zu einer Diabetes-Remission führen kann, und diese Erkenntnisse könnten einen großen Einfluss auf die über 537 Millionen Erwachsenen weltweit haben, die an dieser Krankheit leiden“, resümiert Dr. Liu. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Xiao Yang, Jiali Zhou, Huige Shao, et al.: Effect of an Intermittent Calorie-restricted Diet on Type 2 Diabetes Remission: A Randomized Controlled Trial; in: Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (2022), academic.oup.com
- The Endocrine Society: Intermittent fasting may reverse type 2 diabetes (veröffentlicht: 14.12.2022), eurekalert.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.