Fehlbildungen der Halswirbelsäule Hinweis auf Inzucht als Ursache des Mammut-Aussterbens
28.03.2014
Das Aussterben der Mammuts in Nordosteuropa vor rund 10.000 Jahren stellt die Wissenschaft seit langem vor die Frage, welche Ursache das Verschwinden der riesigen Urzeit-Elefanten hatte. Als mögliche Erklärungen wurden bislang vor allem die Überjagung durch den Menschen und der damalige Klimawandel in Betracht gezogen.
Ein niederländisch-belgisches Forscherteam um Jelle W.F. Reumer von der Utrecht University (Niederlande) hat nun allerdings eine neue Theorie aufgestellt. Nach umfassender Untersuchung fossiler Mammutskelette kommen den Evolutionsbiologen zu der Einschätzung, dass die Ursache des Mammut-Aussterbens Inzucht gewesen sein könnte.
Die Wissenschaftler haben die Halswirbelsäule erhaltener Mammutskelette genauer unter die Lupe genommen und stellten dabei fest, dass ein Drittel der Mammuts im späten Pleistozän Fehlbildungen der Halswirbelsäule aufwies. Diese erhöhte Inzidenz der Halswirbelsäulensyndrome wurde „wahrscheinlich durch Inzucht und widrige Bedingungen, wie frühe Schwangerschaften, in der rückläufigen, vom Aussterben bedrohten Populationen verursacht“, schreiben Reumer und Kollegen in dem Fachmagazin „PeerJ“. Der Anteil an entsprechenden Fehlbildungen sei „rund 10-mal höher als bei heutigen Elefanten (3,6 Prozent).“ Für die Forscher ein klarer Hinweis auf Inzucht, die am Ende das Aussterben der Mammuts zumindest deutlich beschleunigt haben dürfte. (fp)
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