Früher war die Milch der Inbegriff von gesunder Ernährung. Mit dem Aufkommen veganer Ernährungsweisen und einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein änderte sich dies in den letzten Jahren schnell. Immer mehr Menschen greifen stattdessen zu Alternativen wie Mandel- oder Sojamilch. Doch macht Milch wirklich krank oder dick? Sollten wir keinen Käse mehr essen? Eine Metastudie, also eine Auswertung von zahlreichen anderen Studien, kam zum interessanten Erkenntnissen.
Lange Zeit galt Milch als gesundes Nahrungsmittel. Doch dann wiesen verschiedene Studien darauf hin, dass Milch möglicherweise auch bestimmte Krankheiten begünstigt. Bayern kämpft nun mit wissenschaftlicher Unterstützung gegen die zunehmende Zahl der Milchgegner. Gesundes Naturprodukt oder gesundheitsgefährdend?
Milch galt zwar bei den meisten Menschen seit jeher als gesundes Naturprodukt, das unter anderem Knochen und Zähne stärkt. In den vergangenen Jahren wurden jedoch verschiedene Studien veröffentlicht, die darauf hinwiesen, dass Milch möglicherweise Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes begünstigt. Außerdem wird hierzulande immer häufiger eine Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) diagnostiziert. Betroffene bekommen nach dem Verzehr von Milchprodukten Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Blähungen. Unter Experten ist es daher umstritten, ob Milch nun eher als gesundes oder ungesundes Nahrungsmittel anzusehen ist. In Bayern ist man sich bei der Bewertung offenbar sicher.
Bayerische Staatsregierung gegen Milchgegner
Die dortige Staatsregierung kämpft mit wissenschaftlicher Unterstützung gegen die zunehmende Zahl der Milchgegner, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Eine neue Metastudie, die Agrarminister Helmut Brunner (CSU) in Auftrag gegeben hat, kommt demnach zu dem Ergebnis, dass Milch tatsächlich gesund sei und keinesfalls gesundheitsschädlich, wie in Internetforen und in manchen Studien behauptet würde. Der Minister erklärte: „Milch ist und bleibt ein gesundes und wertvolles Lebensmittel und ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.“ Bei Metastudien werden die Ergebnisse der bisher veröffentlichten Einzelstudien zu einem Thema von den Wissenschaftlern analysiert.
400 Milchstudien ausgewertet
Für die aktuelle Untersuchung haben das Kompetenzzentrum Ernährung Bayern und das Max-Rubner-Institut in Karlsruhe den Angaben zufolge knapp 400 Milchstudien ausgewertet. Ihr Fazit lautet: „Ein Großteil der Vorwürfe entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.“ Wie es heißt, zähle zu den gängigen Vorwürfen gegen die Milch unter anderem, dass Milch das Risiko von Knochenbrüchen und der Knochenkrankheit Osteoporose erhöhe. Andere Skeptiker würden argumentieren, dass häufiger Milchkonsum das Risiko bestimmter Krebserkrankungen erhöhe. Die von Brunner beauftragten Wissenschaftler kommen jedoch zu dem Schluss, dass in der Mehrheit der Untersuchungen gesundheitsfördernde Eigenschaften beobachtet werden. Auch ein bekannter Arzt aus dem Freistaat hatte in einem Pressbericht vor kurzem auf die positiven Aspekte der Milch verwiesen. So erklärte Prof. Reiner Bartl, Leiter des „Osteoporosezentrums am Dom“ in München, dass Milch oder Mineralwasser mit Kalzium zur Osteoporose-Vorbeugung beitragen können. (ad)
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