Fasten ist eine beliebte Methode zum Abnehmen, insbesondere das intermittierende Fasten (Intervallfasten). Die Ernährungsberaterin Alexis Supan von der Cleveland Clinic in den USA erklärt, wie sich eine solche zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme auf die Gesundheit auswirkt.
Was ist intermittierendes Fasten?
„Zeitlich begrenztes Essen ist wahrscheinlich die beliebteste Art des Fastens. Dabei beschränkt sich die Nahrungsaufnahme auf ein bestimmtes Zeitfenster am Tag – oft wird nur innerhalb eines Acht-Stunden-Fensters gegessen“, erläutert die Expertin in einer aktuellen Pressemitteilung.
Dann gebe es zum Beispiel noch das sogenannte periodische Fasten, bei dem man die Woche als Ganzes betrachtet und sich einen oder mehrere Tage aussucht, an denen man gar keine Kalorien zu sich nimmt oder darauf achtet, nur kalorienarme Kost mit etwa 500 Kalorien zu sich zu nehmen.
Gesundheitliche Vorteile des Fastens?
Laut Supan hat keine der genannten Fastenmethoden einen garantierten gesundheitlichen Nutzen. Es sei zwar möglich, dass intermittierendes Fasten die Insulinresistenz verringert, die Forschungsergebnisse zu den allgemeinen gesundheitlichen Vorteilen bleiben jedoch widersprüchlich, so die Ernährungswissenschaftlerin.
Das Fasten könne allerdings dabei helfen, sich an einen geregelten Essensplan zu halten und beispielsweise abendliches Naschen zu vermeiden. Bei dem Versuch, durch intermittierendes Fasten abzunehmen, bleibt jedoch Vorsicht geboten, betont Supan.
Fasten garantiere nicht automatisch eine Gewichtsabnahme und für eine gesunde Ernährung sei trotzdem darauf zu achten, was man isst. Dennoch könne das Fasten den Einstieg in einen gesünderen Lebensstil erleichtern.
„Viele Menschen mögen die zeitlich begrenzte Ernährung, weil es eine einfache Regel ist, die man befolgen kann – es gibt nicht viele Berechnungen oder Stress dabei“, fügt Supan hinzu.
Über mögliche Risiken informieren
Die Ernährungsberaterin rät jedoch dringend dazu, sich zunächst in einem ärztlichen Gespräch oder einer Ernährungsberatung über mögliche persönliche Risiken aufklären zu lassen, bevor man einfach auf eigene Faust mit dem intermittierenden Fasten beginnt.
Denn intermittierendes Fasten könne beispielsweise bei bestimmten Erkrankungen wie Diabetes gefährliche Auswirkungen haben. Allerdings gibt es auch hier Studien, die eher Vorteile des Intervallfastens bei Diabetes sehen.
So hat eine Studie, die in der englischsprachigen Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurde, gezeigt, dass Teilnehmende, die sechs Monate lang auf eine zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme achteten, ihr Körpergewicht im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduzieren konnten.
Darüber hinaus senkte die zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme den sogenannten Hämoglobin A1c-Wert (HbA1c) und die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass intermittierendes Fasten eine wirksame alternative Strategie zur Senkung des Körpergewichts und des HbA1c-Wertes bei Typ-2-Diabetes sein könnte.
Essstörung durch Fasten?
Das Team weist jedoch ebenfalls darauf hin, dass die Wirkung einer zeitlich begrenzten Nahrungsaufnahme bis heute umstritten bleibe und dass Studien zum Beispiel auch einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Risiko für Essstörungen und intermittierendem Fasten aufgezeigt haben.
Insgesamt scheint daher dringend weitere Forschung angebracht, um die Vorteile und Risiken des und intermittierenden Fastens genauer zu beleuchten und Empfehlungen für die Anwendung aussprechen zu können. Insbesondere das langfristige Risiko für die Entwicklung von Essstörungen sollte dabei Berücksichtigung finden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Is Fasting Really Healthy for You? (veröffentlicht 09.02.2024), Cleveland Clinic
- Vasiliki Pavlou, Sofia Cienfuegos, Shuhao Lin, Mark Ezpeleta, Kathleen Ready, et al.: Effect of Time-Restricted Eating on Weight Loss in Adults With Type 2 Diabetes; in: JAMA Network Open (veröffentlicht 27.10.2023), JAMA Network Open
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.