BfR definiert Höchstmenge für Magnesium-Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich insgesamt einer wachsenden Beliebtheit und die meisten Nutzer erhoffen sich von ihnen gesundheitliche Vorteile. Allerdings können Nahrungsergänzungsmittel auch zu Gesundheitsrisiken führen, weil bestimmte Stoffe dem Körper in zu hoher Dosierung zugeführt werden. Inwiefern die Aufnahme von Magnesium über Nahrungsergänzungsmittel gesundheitlich sein kann, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) untersucht.
Eine Tageshöchstmenge von 250 Milligramm (mg) bei der Aufnahme von Magnesium über Nahrungsergänzungsmitteln sollte nicht überschritten werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, so das Fazit des BfR unter Berücksichtigung neuester Daten. Zwar ist Magnesium ein lebensnotwendiger Mineralstoff, der bei vielen Stoffwechselprozessen wie auch der Bildung von Nukleinsäuren, der Bildung von Knochen, der Membranphysiologie, der neuromuskulären Reizübertragung und der Muskelkontraktion eine wichtige Rolle spielt. Doch drohen bei höheren Dosierungen gesundheitlich Beschwerden.
Unerwünschte gesundheitlich Wirkung
„Nahrungsergänzungsmittel liegen im Trend, viele Menschen glauben, dass sie damit gesundheitliche Vorteile erzielen“, berichtet der BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Allerdings könne „ auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu gesundheitlichen Risiken führen.“ Die erhöhte Zufuhr von Magnesium über Nahrungsergänzungsmittel, zusätzlich zur Magnesiumaufnahme über die normale Ernährung, könne beispielsweise Durchfälle verursachen. Die Beschwerden seien zwar innerhalb von ein bis zwei Tagen vollkommen reversibel und für gesunde Personen mit normaler Nierenfunktion kein signifikantes Gesundheitsrisiko.Trotzdem müssen sie laut Aussage der Experten als unerwünschte gesundheitliche Wirkungen bewertet werden.
Nahrungsergänzungsmittel meist überflüssig
„Die beste Ernährungsstrategie ist grundsätzlich eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse“, betont Prof. Hensel. Diese versorge den gesunden Körper mit allen lebensnotwendigen Stoffen und in den meisten Fällen seien Nahrungsergänzungsmittel daher überflüssig. Kommen diese dennoch zum Einsatz, sollte bei der Magnesium-Zufuhr eine Tageshöchstmenge von 250 mg nicht überschritten werden. Denn bei Zufuhren von bis zu 250 mg Magnesium pro Tag, zusätzlich zur Magnesiumaufnahme über die normale Ernährung, wurden entsprechende Durchfälle nicht beobachtet.
Erlaubte Tageshöchstmenge gilt nur für Erwachsene
Die Empfehlung des BfR greift die Tageshöchstmenge auf, die bereits im Jahr 2001 vom Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der Europäischen Union (Scientific Committee on Food, SCF), einem Vorläufergremium der Europäischen Lebensmittelbehörde (European Food Safety Authority, EFSA), für zusätzliche Magnesium-Zufuhren festgelegt wurde. Allerdings gelten die 250 mg nur für Personen im Alter ab vier Jahren. Für Kleinkinder unter vier Jahren könne aufgrund fehlender Daten keine Tageshöchstmenge abgeleitet werden, so die Mitteilung des BfR.
Magnesium-Zufuhr auf mehrere Einnahmen am Tag verteilen
Des Weiteren sollte die Tageshöchstmenge laut Angaben des BfR auf mindestens zwei Einnahmen pro Tag verteilt werden, „da in den meisten Studien, die der Höchstmengenableitung dienten, die Magnesiumzufuhr über zwei oder mehr Portionen pro Tag erfolgte und dies vermutlich die Verträglichkeit erhöht.“ Im Zusammenhang mit der „normalen“ Magnesium-Zufuhr über die Ernährung seien bei gesunden Verbraucherinnen und Verbrauchern bisher keine nachteiligen Effekte beobachtet worden, so das BfR weiter. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.