Vergessen Sie Goji Beeren, Reiskleie ist das neue Superfood!
Schon seit einer längeren Zeit suchen Spezialisten und Mediziner nach sogenannten Superfoods, um die Ernährung und die Gesundheit der Menschen zu verbessern. Forscher fanden jetzt heraus, dass Reiskleie (die äußere Bedeckung des Reiskorns) einen sehr hohen Nährwert hat und zusätzlich noch reich an Proteinen, Fetten, Mineralien und Mikronährstoffen ist.
Die Wissenschaftler der Colorado State University stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Reiskleie sehr viele Proteine, Fette und Mineralien enthält und auch einen hohen Nährwert hat. Zude sind viele sogenannte Mikronährstoffe (wie Vitamin B) in der Reiskleie vorhanden. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „RICE“.
Normalerweise wird Reiskleie als Tierfutter genutzt
Die amerikanischen Experten deuten darauf hin, dass Reiskleie zu Vorteilen für die menschliche Gesundheit und einer gesünderen Ernährung führen könnte. Reiskleie wird während der Verarbeitung aus Vollkornreis entfernt und normalerweise als Tierfutter verwendet.
Eine Portion Reiskleie enthält mehr als die Hälfte der täglichen benötigten Vitamine
Eine einzelne Portion Reiskleie (28 Gramm) liefert mehr als die Hälfte der täglichen Bedarfsanforderungen wichtiger Vitamine, erklärt Autorin Professor Elizabeth Ryan. Zu diesen Vitaminen gehören beispielsweise Thiamin, Niacin und Vitamin B6. Traditionell wird Reiskleie als eine billige Faserquelle angesehen und nur die enthaltenen Lipide wurden bisher als nützlich eingestuft. Diese können zum Beispiel in Form von Speiseöl verwendet werden. Reiskleie wurde bisher selten für die menschliche Ernährung genutzt. Die Hauptanwendung von Reiskleie überwiegend in der Nutzung als Tierfutter, sagen die Wissenschaftler. Der hohe enthaltene Nährwert könne jetzt aber zu einer größeren Aufmerksamkeit führen.
Mediziner entdecken 16 neue gesundheitsfördernde Attribute
Die Forscher nutzten bei ihrer Studie eine anspruchsvolle biochemische Technik (Massenspektrometrie), um die Menge von vielen verschiedenen Molekülen in der untersuchten Nahrung zu messen. Bei der Beurteilung von drei US-Reis-Sorten, die bisher in menschlichen Ernährungs-Interventionsversuchen verwendet wurden, fanden die Forscher insgesamt 453 Metaboliten. Darunter waren 65 Metaboliten, welche potenziell medizinische und gesundheitsfördernde Attribute aufwiesen. 16 der gesundheitsfördernden Metaboliten waren bisher nicht bekannt, erläutern die Experten.
Reiskleie enthält sehr viele Kofaktoren, Vitamine und Aminosäuren
Wir untersuchten die Aminosäuren, Vitamine, Kofaktoren und sekundären Metaboliten in der Reiskleie, weil diese vermutlich zu den medizinischen und ernährungsphysiologischen Vorteilen von Reiskleie beitragen, erklärt Professor Ryan. “Wir waren sehr überrascht, dass Kofaktoren, Vitamine und Aminosäuren fast 50 Prozent des gesamten Molekül-Gehaltes ausmachen”, fügt die Medizinerin hinzu.
Der hohe Proteingehalt von Reiskleie kann Ernährungsmängel ausgleichen
Für einige der Verbindungen in Reiskleie wurden bereits in früheren Studien entzündungshemmende, antimikrobielle und antihypertensive Eigenschaften nachgewiesen. Reiskleie enthält zude einen Proteingehalt von 12 bis 15 Prozent. Durch den hohen Proteingehalt können Ernährungsmängel ausgeglichen werden, sagen die Mediziner.
Reiskleie könnte mehr als 400 gesunde Einzelverbindungen liefern
Reis ist ein wesentliches Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung und wird in über 100 Ländern angebaut. Reiskleie als eine Lebensmittelzutat könnte mehr als 400 Einzelverbindungen liefern, welche zusammen zu gesundheitlichen Vorteilen führen, erklärt Autorin Professor Ryan.
Weitere Forschung ist nötig
Obwohl nur begrenzte Informationen darüber verfügbar waren, wie gut einzelne Verbindungen vom menschlichen Körper nach der Einnahme verwendbar sind, sollten weitere Untersuchungen den Einsatz von Reiskleie bei Ernährungstherapien und medizinische Nahrungsmittelanwendungen überprüfen, fügt die Expertin hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.