Vier Kleinkinder nach Schutzimpfung gestorben: Japan stoppt mit sofortiger Wirkung Impfungen bei Kindern
07.03.2011
Nach einer Impfung gegen Meningitis und Lungenentzündung sind in Japan vier Kinder gestorben. Jegliche weitere Impfungen mit den Impfstoffen wurden vom japanischen Gesundheitsministerium vorerst gestoppt.
Angesichts der vier Todesfälle von Kleinkindern nach einer Impfung gegen Meningitis und Lungenentzündung, sah sich die japanische Regierung dazu gezwungen, die weitere Nutzung der Impfstoffe vorläufig zu unterbinden. Welche Ursachen die Todesfälle konkret hatten, ist bislang jedoch nicht geklärt. Denkbar seien nach Angaben der Gesundheitsbehörden beispielsweise Verunreinigungen des Impfstoffes.
Impfungen gegen Meningitis und Lungenentzündung gestoppt
Da bisher unklar ist, ob der Impfstoff Ursache für die Todesfälle der Kleinkinder war, hat die japanische Regierung jegliche weitere Nutzung von Impfstoffen gegen Lungenentzündung, Meningitis und andere Infektionen vorerst ausgesetzt. Die der bereits am Samstag getroffene Entscheidung umfasst nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Seren „ActHIB“ des französischen Unternehmens Sanofi-Aventis und „Prevenar“ des US-Konzerns Pfizer. Den Angaben auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums zufolge werden die Impfungen so lange ausgesetzt, bis die Todesursache der Kinder geklärt ist. Die vier Kleinkinder im Alter zwischen wenigen Monaten und maximal zwei Jahren, waren nach einer Impfung mit dem Wirkstoff gegen Lungenentzündung und Meningitis verstorben. Die Todesfälle ereigneten sich zwischen dem 2. und dem 4. März, woraufhin das japanische Gesundheitsministerium umgehend die Aussetzung der Impfungen anordnete. Die Kleinkinder seien zum Teil noch am Tag der Impfung verstorben; maximal seien drei Tage nach Verabreichen des Wirkstoffs vergangen, so die Aussage des Ministeriums.
Pharmahersteller zur Kooperation bereit
Das japanische Gesundheitsministerium erklärte, dass die Impfungen gegen Meningitis und Lungenentzündung in Japan vor mehr als einem Jahr starteten und mittlerweile bereits ein bis 1,5 Millionen Kinder mit den Wirkstoffen von Pfizer und Sanofi-Aventis versorgt wurden. Vergleichbare Probleme seien bisher nicht aufgetreten. Pfizer hatte sich nach den Todesfällen dazu bereit erklärt, bei der Überprüfung eines möglichen Zusammenhanges zu seinem Impfstoff „Prevenar“ mit den Gesundheitsbehörden zu kooperieren. Allerdings werde der Wirkstoff bereits seit rund zehn Jahren erfolgreich eingesetzt, erklärte das Pharmaunternehmen. Erst im Februar des vergangenen Jahres hatten die niederländischen Gesundheitsbehörden den Tod von drei Kindern untersucht, die nach einer Impfung mit „Prevenar“ verstorben waren. Dabei sei jedoch kein Zusammenhang mit dem Mittel festzustellen gewesen. Das Impfpräparat „ActHIB“ von Sanofi-Aventis wurde nach Angaben des Herstellers 1992 in Frankreich und ein Jahr später in den USA zugelassen.
Impfkritiker warnen vor gesundheitlichen Konsequenzen
Immer wieder mahnen Impfkritiker, dass mit vielen der regelmäßig verabreichten Schutzimpfungen ein erhebliches Risiko für die Betroffenen einhergehe. Insbesondere für die Gesundheit von Kleinkindern seien die Impfungen eine erhebliche Belastung. Auch wenn die Pharmahersteller und staatlichen Institutionen einen Zusammenhang mit den Schutzimpfung in den meisten Fällen ausschließen, ist in den Augen der Impfgegner die deutlich erhöhte Anzahl von Fällen des plötzlichen Kindstodes nach einer Impfung Beweis genug für die schweren gesundheitlichen Konsequenzen, die Schutzimpfungen auf den Organismus von Kleinkindern haben können. Bei jeder Impfung sollten sich die Betroffene daher den Impfnutzen und die möglichen Impfrisiken bewusst machen. Das heißt, bei Krankheiten die relativ harmlos sind, könnte nach Auffassung der Impfkritiker tendenziell auf eine Impfung verzichtet werden. Sollte der entsprechende Impfstoff außerdem erhebliche Nebenwirkungen haben, ist der Verzicht auf die Schutzimpfung dringend geboten, so die Position der Impfgegner. Ob künftig auch das Risiko der Impfstoffe gegen Meningitis und Lungenentzündung neu einzustufen ist, werden die Untersuchungen der vier Todesfälle von Kleinkindern in Japan aller Voraussicht nach in den kommenden Wochen klären. (fp)
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