Jeder vierte Mensch leidet irgendwann im Leben unter psychischer Erkrankung
In der heutigen Zeit nimmt Stress im Alltag stark zu. Viele Menschen leiden unter großer Anspannung durch ihren Beruf und stehen ständig unter Zeitdruck. Somit ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Betroffene psychische Krankheiten entwickeln.
Unser Alltag wird immer stressiger. Durch den entstehenden Druck leiden immer mehr Menschen an psychischen Erkrankungen. Eine aktuelle britische Umfrage ergab jetzt, dass ungefähr jeder vierte Mensch schon einmal in seinem Leben psychisch krank gewesen ist. Jeder fünfte Mensch leidet irgendwann unter Depressionen.
Frauen neigen mehr zu Depressionen als Männer
Bei einer Umfrage zur jährlichen Gesundheitserhebung in England konnte festgestellt werden, dass im Laufe des Lebens, etwa bei jedem vierten Erwachsenen eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird. Die Zahlen zeigen, dass ungefähr 41 Prozent der Frauen im mittleren Alter schon irgendwann einmal unter psychischen Problemen gelitten haben, erklärten die Mediziner in der Umfrage. Weitere 18 Prozent der Befragten glauben, dass sie an einer psychischen Erkrankung leiden, allerdings ohne eine Diagnose. Für die aktuelle Untersuchung wurden 5.000 Freiwillige befragt. Ganze 26 Prozent der Befragten gaben an, dass bei ihnen schon einmal eine psychische Krankheit festgestellt wurde. Bei solchen Erkrankungen waren Depressionen am häufigsten, fast ein Fünftel (19 Prozent) aller befragten Personen sagte, dass sie schon einmal von dieser Krankheit betroffen war, erläuterten die Forscher. Dabei sei klar zu erkennen gewesen, dass Frauen öfter unter Depressionen leiden als Männer. Die meisten Betroffenen sind dabei im Alter zwischen 55 und 65 Jahren.
Psychische Erkrankungen nehmen jedes Jahr zu
Die heutigen Zahlen sind ein weiterer Weckruf für den englischen „National Health Service“ (NHS). Es muss sichergestellt werden, dass Menschen mit psychischen Problemen Unterstützung bekommen, wenn sie diese benötigen, sagte Andy Bell vom „Centre for Mental Health“. Der rechtzeitige Zugang zu einer wirksamen Behandlung könne Leben retten. Die neuen Ergebnisse unterstreichen, wie verbreitet psychische Probleme wirklich sind. Deshalb reicht es nicht nur offen darüber zu sprechen, sondern es muss auch dafür gesorgt werden, dass die Gesundheitsdienste finanziell angemessen ausgestattet werden, erläuterte Stephen Buckley, der Leiter von „Information at Mind“.
Insgesamt konnte beobachtet werden, dass heutzutage viel mehr psychische Störungen diagnostiziert werden. Bei früheren Generationen waren die Diagnoseraten von Erwachsenen zwischen 50 und 60 Jahren wesentlich geringer, sagten die Wissenschaftler. Das Vereinigte Königreich habe heutzutage die siebt höchste Verschreibungsrate für Antidepressiva in der westlichen Welt. Rund vier Millionen Briten nehmen solche Medikamente jedes Jahr, sagten die Forscher. Das sei doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Offizielle Zahlen zeigen, dass im Jahr 2014 insgesamt 56 Millionen Rezepte für Antidepressiva ausgestellt wurden.
Menschen mit psychischen Erkrankungen müssen oft mit Vorurteilen kämpfen
Neue Daten vom „Health and Social Care Information Centre“ (HSCIC) zeigten, dass Depressionen (einschließlich postnatale Depression) die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung sind. Mehr Frauen als Männer leiden unter Depressionen, bei Frauen liegt der Wert bei 24 Prozent, dagegen leiden nur etwa dreizehn Prozent aller Männer unter Depressionen, erklärten die Mediziner. Ungefähr die Hälfte der Befragten sagte, dass sie ihre mentalen Probleme in den letzten zwölf Monaten erlebt hätten. Die aktuelle Umfrage lässt keinen Zweifel an der Prävalenz von psychischen Erkrankungen in England. Jede vierte Person entwickelt im Leben eine psychische Krankheit, jeder fünfte Mensch leidet irgendwann unter Depressionen.
Obwohl solch eine Erkrankung sehr viele Menschen beeinflusst, gibt es oft immer noch Vorurteile gegenüber Menschen mit einer psychischen Erkrankung, warnten die Experten in ihrer Untersuchung. Männer würden eher zu Vorurteilen neigen und seien weniger tolerant als Frauen. Wenn Menschen jemanden mit einer psychischen Erkrankung persönlich kennen, wird es wahrscheinlicher keine negativen Vorurteile mehr gegen andere Betroffene aufzubauen, fügten die Mediziner hinzu. Der englische Ministerpräsident sagte jetzt zu, dass jungen Müttern mit postnataler Depression besser und schneller geholfen werden soll.(as)
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