Sonnenbrandgefahr: UV-Index hilft bei der Einschätzung des Risikos
Vitamin D ist unerlässlich für unsere Gesundheit, doch braucht die Haut Kontakt mit Sonnenstrahlen, um dies in ausreichender Menge zu bilden. So hat das wenig sonnige Wetter in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass bei den meisten Menschen die Vitamin-D-Speicher leer gelaufen sind und dringend nun aufgefüllt werden sollten. Sonne tanken ist angesagt, allerdings darf dabei der Sonnenschutz nicht vernachlässigt.
Frühlingssonne wird oft unterschätzt
Temperaturen bis zu 25 Grad: Endlich ist sommerliches Wetter eingekehrt. Nach den sonnenarmen Monaten gibt es kaum etwas schöneres als im Garten, der Natur oder auch im Café wieder ein bisschen Sonne zu tanken. Dabei sollte man jedoch Vorsicht walten lassen. Gerade im Frühjahr wird die Kraft der Sonne leicht unterschätzt, es droht ein Sonnenbrand. Und dadurch erhöht sich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Gesundheitsexperten erklären, wie man sich schützen kann.
Ausreichende Versorgung mit dem “Sonnenvitamin”
In vielen Ländern kann der Vitamin-D-Bedarf im Winter nicht gedeckt werden.
Daher ist es in den warmen Monaten besonders wichtig, sich ausreichend mit dem sogenannten „Sonnenvitamin“ zu versorgen.
Sich zu lange in der Sonne aufzuhalten kann jedoch gefährlich werden, da es dann zu einem Sonnenbrand kommen kann. Und dadurch erhöht sich das Hautkrebsrisiko.
Erhöhtes Hautkrebsrisiko
Früher dachten viele Menschen, dass es eine gesunde Bräune gibt.
Doch heutzutage weiß man, dass das nicht der Fall ist. Dass sich in den 70er und 80er massenhaft Menschen schonungslos dem Sonnenbaden hingegeben haben, rächt sich jetzt durch einen massiven Anstieg von Hautkrebs.
Bei gebräuntem Teint dauert es zwar länger, bis ein Sonnenbrand auftritt, das Hautkrebsrisiko besteht aber weiterhin.
Zudem führt häufiges Sonnenbaden zu einer vorzeitigen Hautalterung mit Falten und Pigmentflecken und für die Augen können Bindehautentzündung und langfristig Linsentrübung die Folgen sein.
Dennoch lassen sich Sommer und Sonne genießen, vorausgesetzt, wir kennen die Gefahren und schützen uns angemessen. Darauf weist das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in einer Mitteilung hin.
UV-Index zur Einschätzung der Sonnenbrandgefahr
Der Mensch hat kein Frühwarnsystem für ultraviolette (UV) Strahlen. Um zu wissen, welche Sonnenschutzmaßnahmen wann notwendig sind, sollte man sich am UV-Index orientieren.
Dieser wurde von internationalen Fachgremien zur Beurteilung der aktuellen UV-Belastung durch die Sonne entwickelt. Über Deutschland verteilt gibt es zehn Stationen, die die erwarteten Tagesspitzenwerte der sonnenbrandwirksamen, bodennahen UV-Bestrahlungsstärke angeben.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlicht die Messdaten und gibt auf deren Grundlage 3-Tages-Prognosen für die UV-Belastung in verschiedenen Regionen in Deutschland ab.
Interessant für die Urlaubsplanung: Der UV-Index wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert und ist weltweit einheitlich. Ein UV-Index von 5 in Deutschland bedeutet daher genau dasselbe wie beispielsweise in Australien, Spanien oder Schweden.
Über die Internet-Seiten des BfS kann er für andere Länder abgefragt werden. Auch andere Institutionen, wie zum Beispiel der Deutsche Wetterdienst, veröffentlichen den UV-Index im Internet.
Laut dem DKFZ gilt zur Einschätzung der UV-Belastung die Faustregel: Je höher der UV-Index ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten und desto wichtiger sind ausreichende Schutzmaßnahmen.
„Das ist eine praktische Orientierungshilfe für die Planung sommerlicher Outdoor-Aktivitäten aller Art“, so Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des DKFZ. „Wer sich an die Empfehlungen hält, ist bestmöglich geschützt.“
Empfohlene Schutzmaßnahmen
Die Kraft der Sonne mit ihrer gefährlichen ultravioletten Strahlung wird von vielen Menschen unterschätzt. Experten beklagen in den letzten Jahren eine Zunahme von UV-bedingtem Hautkrebs. Wer die folgenden Tipps beherzigt, kann Sonne und Wärme ohne Reue genießen:
- Suchen Sie zwischen elf und 15 Uhr, wenn die UV-Strahlung am höchsten ist, den Schatten auf oder, noch besser, verbringen Sie die Mittagszeit im Haus.
- Einen einfachen, aber sicheren Schutz können Sie mit Kleidung und einer Kopfbedeckung erzielen.
- Das Tragen einer Sonnenbrille beugt Augenschäden vor. Achten Sie dabei auf 100 % UV-Schutz oder UV 400 und einen ausreichenden Seitenschutz.
- Um Pigmentstörungen zu vermeiden, ist es sicherer, beim Sonnenbaden auf Kosmetika, Parfüms oder Deodorants zu verzichten.
- Für Erwachsene wird eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20 empfohlen. Außerdem sollte sie UV-A und UV-B-Filter haben. Sparen Sie nicht beim Eincremen und wiederholen es immer wieder.
- Wenn Sie eine empfindliche Haut haben, sollten Sie im Hochsommer und in südlichen Ländern einen hohen Lichtschutzfaktor (50+) wählen.
- Denken Sie auch bei bewölktem Himmel an ausreichenden Sonnenschutz: Bis zu 90 Prozent der gefährlichen Strahlen dringen durch die Wolkendecke.
- Arzneien wie Blutdrucksenker können Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Sonnenlicht haben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Medikamente einnehmen.
Sonnencreme kann Vitamin D Bildung blockieren
Sonnencreme kann die Bildung von Vitamin D herabsetzen. Nach Angaben des National Health Service UK (NHS) bilden die meisten Menschen jedoch genug Vitamin D, wenn ihre Unterarme, Hände oder die Unterschenkel täglich für eine kurze Zeit der Sonne ausgesetzt sind. Etwa zehn bis fünfzehn Minuten seien völlig ausreichend. Diese Zeitspanne sei noch gering genug, um Rötungen und Sonnenbrand zu vermeiden, wenn keine Sonnencreme verwendet wird. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.