Regelmäßiger Verzehr von Joghurt senkt offenbar das Risiko für Diabetes Typ 2
06.02.2014
Wer gerne Joghurt isst, kann damit unter Umständen seine Verdauung positiv beeinflussen. Das ist schon länger bekannt – neu ist hingegen, dass das beliebte Milchprodukt offenbar auch dabei helfen kann, dass Diabetes-Risiko zu minimieren. Zu diesem Schluss sind nun Wissenschaftler der britischen Universität Cambridge gekommen, nachdem sie im Rahmen einer Untersuchung die Essgewohnheiten von späteren Diabetes-Patienten mit denen von gesunden Personen verglichen hatten.
Joghurt hat offenbar nicht nur positiven Einfluss auf die Darmflora
Joghurt ist bekömmlich, leicht verdaulich und wirkt sich durch die darin enthaltenen Sauermilchbakterien positiv auf die Darmflora aus. Daher kann das leckere Nahrungsmittel vor allem bei Verdauungsbeschwerden, die zum Beispiel als Nebenwirkung von Antibiotika auftreten, helfen, den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Doch Joghurt kann offenbar noch viel mehr, denn wie Wissenschaftler der britischen Universität Cambridge im Diabetes-Fachmagazin "Diabetologia" berichten, kann das Milchprodukt vermutlich auch das Risiko für einen Diabetes mellitusTyp 2 deutlich senken. Zu diesem Fazit waren die Forscher gekommen, nachdem sie die Essgewohnheiten von später an Diabetes erkrankten Personen mit denen von anderen zufällig ausgewählten Probanden vergleichen hatten. Warum der Verzehr von Joghurt dem Anschein nach das Risiko mindert, zuckerkrank zu werden, könne den Forscher nach allerdings noch nicht beantwortet werden.
28 Prozent niedrigeres Risiko bei durchschnittlich 625 Gramm Joghurt in der Woche
Die Wissenschaftler um Laura M. O’Connor und Marleen A. H. Lentjes hatten im Rahmen ihrer Untersuchung die Essgewohnheiten von 753 Teilnehmern analysiert, welche diese über einen Zeitraum von sieben Tagen selbst dokumentiert hatten und die später an Diabetes Typ 2 erkrankt waren. Im Anschluss daran verglichen die Experten die Daten schließlich mit den Angaben zum Essverhalten von 3502 zufällig ausgewählten Probanden und kamen zu einem überraschenden Ergebnis: Die Probanden, die in der Woche durchschnittlich 625 Gramm Joghurt verzehren, hatten ein um 28 Prozent niedrigeres Risiko für einen Diabetes Typ 2 als die Personen, die keinen Joghurt aßen.
„Ergebnis insbesondere für die öffentlichen Lebensmittelempfehlungen relevant“
Eine genaue Erklärung für diesen Zusammenhang gäbe es den Forschern nach allerdings noch nicht, dementsprechend würde die Studie den Wissenschaftlern nach auch keinen Beweis dafür liefern, dass Joghurt und andere Milch- und Molkereiprodukte allein für das niedrigere Diabetes-Risiko verantwortlich seien. Dennoch sei zu vermuten, dass das Nahrungsmittel durch Inhaltsstoffe wie Vitamin D, Calcium, Magnesium und probiotische Bakterien generell einen positiven Einfluss auf die Gesundheit habe: „Der Konsum größerer Mengen fettarmer, fermentierter Milchprodukte – hauptsächlich bestehend aus Joghurt – steht im Zusammenhang mit einem verminderten Risiko für eine spätere Entwicklung von Typ-2-Diabetes. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Konsum von spezifischen Milcharten vorteilhaft sein kann für die Prävention von Diabetes, was insbesondere für die öffentlichen Lebensmittelempfehlungen relevant ist“, so die Forscher in ihrem Artikel. (nr)
Bild: Medienleiter / markus leiter
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