Sollte Fast-Food-Werbung verboten werden?
Werbung soll Menschen generell dazu bringen bestimmte Produkte zu kaufen. Forscher fanden jetzt heraus, dass wenn ein Jugendlicher pro Woche eine zusätzliche Werbung für Fast-Food anschaut, dies zu einem dramatischen Nebeneffekt führt: Betroffene Jugendliche nehmen etwa 18.000 zusätzliche Kalorien pro Jahr zu sich.
Die Wissenschaftler von Cancer Research UK stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass wenn sich Jugendliche pro Woche eine zusätzliche Werbung für Fast-Food im Fernsehen ansehen, sie dadurch etwa 18.000 Kalorien im Jahr mehr zu sich nehmen. Die Mediziner präsentieren die Ergebnisse ihrer Studie beim diesjährigen European Congress on Obesity in Wien.
Eltern sollten beachten welche Werbung Kinder im Fernsehen anschauen
Eltern versuchen selbstverständlich immer möglichst gute Voraussetzungen für das Leben und die Gesundheit ihrer Kindern zu schaffen. Natürlich versuchen Eltern deswegen auch zu vermeiden, dass ihre Kinder Übergewicht oder Fettleibigkeit entwickeln. Um dies zu erreichen, müssen Eltern eventuell sogar in Zukunft beachten, was ihre Kinder sich im Fernsehen für Werbung ansehen.
Zu viel Werbung für Fast-Food schadet Jugendlichen
Die von Cancer Research UK durchgeführte Untersuchung ergab, dass der durchschnittliche Teenager im Fernsehen etwa sechs Werbungen für Lebensmittel mit einem hohen Fett-, Zucker- oder Salzgehalt in einem Zeitraum von sieben Tagen anschaut, an die er sich auch später noch erinnert. Wenn sich die Teenager allerdings an sieben solche Werbungen erinnern können, begünstigt dies bereits eine ungesunde Ernährung.
Es nahmen über 3.300 Probanden an der Studie teil
Insgesamt nahmen 3.348 Probanden im Alter zwischen 11 und 19 Jahren an der Umfrage teil. Aufgrund der wahren Fettleibigkeitskrise in Großbritannien wurden Forderungen nach einer drastischen Bekämpfung der Werbung für ungesunde Lebensmittel laut. Übergewichtige Teilnehmer in der aktuellen Studie haben pro Woche durchschnittlich eine zusätzliche Fast-Food-Werbung gesehen, was ein weiterer Hinweis darauf ist, dass Fernsehwerbung bei jungen Menschen zu schädlichen langfristigen Gewichtszunahmen führen könnte.
Was essen Jugendliche heutzutage?
Laut der Studie gaben die Teilnehmer an, dass sie pro Woche durchschnittlich nur 16 Portionen Obst oder Gemüse konsumiert haben. Allerdings nahmen die gleichen Probanden in diesem Zeitraum etwa 30 Nahrungsmittel mit einem hohen Fett-, Zucker- oder Salzgehalt zu sich, erläutern die Studienautoren. Die Forscher schätzen, dass dies etwa einer Menge von 6.300 Kalorien in der Woche entspricht. Dies seien zwischen 30 Prozent und 40 Prozent der empfohlenen wöchentlichen Menge an Kalorien, berichtet die englischsprachige Zeitschrift „The Times“.
Fast-Food-Werbung vor 21 Uhr verbieten?
Die Experten von Cancer Research UK fordern eine Wende bei der Werbung für Fast-Food vor 21 Uhr. Dies wäre ihrer Ansicht nach der effektivste Mechanismus, um wichtige Veränderungen herbeizuführen. So würde auch die Lebensmittelindustrie nicht mehr die vielen Millionen Euro in die Werbung für ihre Produkte stecken, welche die Menschen dazu bringen soll mehr zu essen, erklären die Wissenschaftler. Die Rundfunkvorschriften in Großbritannien wurden seit dem Jahr 2008 nicht mehr aktualisiert, so die Forscher weiter.
Die Untersuchungen haben hinreichend belegt, dass die derzeitigen Beschränkungen nicht wirklich funktionieren, erläutern die Experten. Da Jugendliche heutzutage mehr Zeit vor den Bildschirmen verbringen, als bei jeder andere Aktivität außer dem Schlafen, werde die Eindämmung von Fast-Food-Werbung auf Streaming-Plattformen und im Fernsehen eine wichtige Schlüsselrolle spielen, wenn es darum geht, gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern und die Fettleibigkeitsraten zu reduzieren.
Übergewichtige Jugendliche verbringen mehr Zeit vor dem Fernsehen
Eine frühere Studie von Cancer Research UK ergab zuvor, dass übergewichtige Jugendliche durchschnittlich 26 Stunden pro Woche vor dem Fernseher verbringen. Im Vergleich dazu verbringen junge Menschen mit einem gesunden Körpergewicht nur etwa 20 Stunden pro Woche mit fernsehen. Dies bedeutet, dass übergewichtige Teilnehmer entsprechend häufiger Werbung für ungesunde Lebensmittel ansehen, sagen die Mediziner. (as)
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Wichtiger Hinweis:
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