Immer mehr Jugendliche gefährden ihre Gesundheit mit E-Zigaretten
19.03.2015
Noch immer sehen viele Menschen E-Zigaretten als gesündere Alternative zu Tabak an. Auch immer mehr Jugendliche greifen zu den elektronischen Verdampfern oder zu E-Shishas, ohne die Gesundheitsrisiken zu kennen. Nun soll das Jugendschutzgesetz geändert werden.
E-Zigaretten sind keine „Tabakwaren“
Seit Jahren scheiden sich bei E-Zigaretten die Geister. Experten und Laien streiten darüber, ob eher die Gefahren beim „Dampfen“ überwiegen oder ob durch die elektronischen Verdampfer nicht vielmehr Hunderttausende Menschen vom „Qualmen“ abgebracht werden können. Leider greifen auch immer mehr Jugendliche zu E-Zigaretten und E-Shishas, ohne die Gesundheitsrisiken zu kennen. Da es sich bei den elektronischen Zigaretten und elektrischen Shishas nicht um „Tabakwaren“ im Sinne des Jugendschutzgesetzes handelt, greift das bestehende gesetzliche Abgabe- und Rauchverbot für Kinder und Jugendliche nicht. Daher soll nun eine Gesetzesänderung kommen.
„Nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen“
Der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg, erklärte laut einer Meldung von „finanznachrichten.de“: „Elektronische Zigaretten und elektrische Shishas, bei denen eine Nikotinlösung eingeatmet wird, sind wegen des Suchtstoffs und Nervengifts Nikotin mit Gesundheitsrisiken verbunden. Sie wurden als Produkt für Raucher entwickelt, die sich das Rauchen entweder ganz abgewöhnen bzw. ihr persönliches Risiko reduzieren wollen. Sowohl E-Zigaretten als auch E-Shishas gehören schon aus diesen Gründen nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.“
Rauchen verkürzt das Leben
Beim Konsumieren einer E-Zigarette wird ein sogenanntes Liquid verdampft. Diese Liquids bestehen zu über 90 Prozent aus einer Trägersubstanz, meist Propylenglycol oder Glyzerin. Die meisten der Liquids enthalten auch Nikotin. Der Geschmack kommt von Aromastoffen. Nach Prognosen werden in diesem Jahrhundert etwa eine Milliarde Menschen an den Folgen des Rauchens sterben. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) verkürzt Rauchen das Leben um durchschnittlich zehn Jahre.
Millionen Menschen einen frühen Tod ersparen
Rauchen zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für chronische, nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislaufkrankheiten, beispielsweise Arteriosklerose (Arterienverkalkung), chronische Atemwegserkrankungen wie COPD (Raucherlunge), mehrere Krebsarten, insbesondere Lungenkrebs und Typ 2 Diabetes. Auch das Risiko für Thrombosen steigt. Das Umsteigen aufs Dampfen könnte Experten zufolge möglicherweise Millionen Menschen einen frühen Tod ersparen. Kritiker warnen jedoch, dass E-Zigaretten die Lust auf echte Zigaretten wecken und das Rauchen wieder salonfähig machen könnten.
Gesetzesänderung angekündigt
Marcus Weinberg sagte: „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich Kinder und Jugendliche durch den derzeit erlaubten Erwerb von E-Zigaretten dem Rauchen grundsätzlich nähern oder sich gar an das Rauchen gewöhnen und auf diese Weise süchtig werden. Alles andere als ein gesetzliches Verbot der Abgabe von E-Zigaretten und E-Shishas wäre nicht zu erklären und widerspricht zudem unserem Präventionsgedanken, den Einstieg in das Rauchen zu verhindern.“ Er sprach von einer anstehenden Gesetzesänderung: „Das für das Jugendschutzgesetz zuständige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat zusagt, das Jugendschutzgesetz zu ändern und in Kürze einen Referentenentwurf vorzulegen. Dies begrüßen wir ausdrücklich und fordern eine zügige Beratung und Beschlussfassung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass wir die Gesundheitsrisiken durch die Erhebung und Veröffentlichung entsprechender Studien untermauern.“ (ad)
>Bildnachweis: Dirk Kruse / pixelio.de
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