Statistisches Bundesamt: Junge Männer leben lieber bei Mama und Papa
24.11.2011
Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden leben die meisten jungen Männer zwischen 18 und 24 Jahren noch im elterlichen Haushalt. Im Gegensatz zu ihren männlichen Alterskollegen ziehen junge Frauen schneller von Zuhause aus und sehnen sich mehr nach einer eigenständigen Perspektive.
Statt in Wohngemeinschaften oder kleinen Wohnungen zu leben, ziehen es die meisten Jungmänner zwischen 18 und 24 Lebensjahren vor, bei ihren Müttern und Vätern Zuhause zu leben. Laut einer aktuellen Auswertung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden leben 71 Prozent der jungen Männer noch bei Mama und Papa. Etwas schneller können sich anscheinend junge Frauen abnabeln. Hier lag die Stubenhocker-Quote bei nur noch bei 57 Prozent. Zusammengenommen leben demnach die jungen Erwachsenen bis 24 Jahre in rund 64 Prozent der Fällen noch bei ihren Eltern. Großartige Veränderungen gab es im Vergleich der letzten 12 Jahre nicht. Im Jahre 2000 lebten 65 Prozent der jungen Männer und Frauen noch zuhause.
Minderheit lebt allein oder in einer WG
Nur eine Minderheit der jungen Volljährigen zwischen 18 bis 24 Lebensjahren lebt allein in einem eigenen Haushalt. Laut Bundesamt sind es gerade einmal 17 Prozent (2010). Mit einem Freund/Freundin oder Ehepartner lebten 13 Prozent in den eigenen vier Wänden zusammen (18 Prozent der Frauen und 8 Prozent der jungen Männer). Weitere sechs Prozent sind alleinerziehend oder wohnen mit anderen jungen Menschen in einer Wohngemeinschaft (WG) zusammen.
Opponieren heute nicht kaum noch notwendig
Nach Meinung von Soziologen opponieren junge Menschen heute weniger gegen ihre Eltern, als dies noch vor 30 Jahren der Fall war. Fortschrittliche Erziehungsmethoden begünstigen anscheinend das konventionelle Zusammenleben mit den Eltern in einem Haushalt. Laut Jugendforscher Klaus Hurrelmann fürchten vor allem Jungmänner die Selbstständigkeit. Ihre weiblichen Altersgenossinnen seien in dieser Hinsicht flexibler und eigenständiger. Die meisten Frauen sehnen sich schneller als ihre männlichen Altersgenossen nach beruflicher Perspektive und eigener Familie. Während früher das schnelle Ausziehen von Zuhause zum guten Ton gehörte, leben die meisten jungen Erwachsenen lieber ein paar Jahre länger bei ihren Eltern. (sb)
Bild: Jerzy/pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.