Fasten ist in: Über 60 Prozent der jungen Leute haben schon gefastet
Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige christliche Fastenzeit, die auch viele nicht religiöse Menschen für das gezielte Weglassen von bestimmten Genussmitteln und Konsumgütern nutzen. Der Verzicht auf Süßigkeiten und Alkohol steht bei den selbst gesteckten Zielen auch dieses Jahr ganz oben. Bemerkenswert ist, dass immer mehr junge Leute fasten.
Fasten bei jungen Menschen immer beliebter
Egal ob es aus religiösen Gründen erfolgt, um abzunehmen, oder um seiner Gesundheit etwas Gutes tun zu wollen: Es ist generell zu begrüßen, wenn sich Menschen Zeit fürs Fasten und Entgiften nehmen. Fasten reinigt den Bauch und die Seele und trägt dazu bei, sein Konsumverhalten zu hinterfragen. Wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit in einer Mitteilung berichtet, fasten vor allem auch immer mehr junge Menschen in Deutschland.
Verzicht auf Süßes und Alkohol
Fasten ist in: Mehr als jeder zweite Deutsche hat schon einmal gezielt für mehrere Wochen bestimmte Genussmittel oder Konsumgüter gemieden (57 Prozent).
In diesem Jahr klettert erstmals der Verzicht auf Süßigkeiten auf Platz eins der Fasten-Hitliste – und verdrängt damit Alkohol als bisheriges Fasten-Highlight. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit.
Demnach möchten in den kommenden Wochen 62 Prozent der Fasten-Fans Schokoriegel & Co meiden. Bei Alkohol sind es 61 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es hier einen Rückgang von zehn Prozent.
Auch auf das Fernsehen wollen weniger Menschen verzichten als im Vorjahr (minus 17 Prozent).
Möglichst konkretes Ziel setzen
Junge Leute im Alter von 18 bis 29 Jahren stehen dem Fasten besonders offen gegenüber: 62 Prozent sagen, dass sie schon mindestens einmal gefastet haben. Sie verzichten dann am ehesten auf Alkohol, Süßigkeiten oder das Rauchen.
Jeder zweite von ihnen möchte in den kommenden Wochen auf Glimmstängel verzichten. Ein Anstieg von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und damit so verbreitet wie in keiner anderen Altersgruppe.
30- bis 44-Jährige verzichten hingegen am ehesten auf Süßes. Fast zwei Drittel (64 Prozent) gaben das an, dicht gefolgt von Alkohol (62 Prozent).
„Wichtig ist es, sich beim Fasten ein möglichst konkretes Ziel zu setzen und einen Plan zu haben, um dieses Ziel zu erreichen“, rät Franziska Kath, Diplom-Psychologin bei der DAK-Gesundheit. „Auch mit Rückschlägen sollte man rechnen, damit die Fastenzeit nicht zur Frustzeit wird.“
Mehr Zeit für Offline-Freunde
Etwa jeder Fünfte (21 Prozent) möchte in den kommenden Wochen weniger online sein.
73 Prozent gaben dies an – 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Platz zwei folgt mit 68 Prozent weniger Stress durch mehr Offline-Zeit.
Neben dem Stressabbau ist das Bedürfnis, die frei gewordene Zeit lieber mit realen Freunden und der Familie zu verbringen, der Hauptgrund fürs Online-Fasten.
Fasten-Unterschiede zwischen Mann und Frau
Beim Fasten gibt es deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Frauen wollen in den nächsten Wochen vor allem auf Süßes verzichten (69 Prozent). Bei Männern steht Alkohol mit 63 Prozent ganz oben auf der Fasten-Liste.
Auch beim Fleischverzicht ist deutlich ein Geschlechterunterschied zu erkennen: 42 Prozent bei den fastenden Frauen zu 29 Prozent bei den Männern.
Laut der DAK-Umfrage scheint Norddeutschland besonders Fasten-affin zu sein: 62 Prozent der Befragten haben schon mal gefastet.
Auch Bayern und Nordrhein-Westfalen liegen mit 61 und 60 Prozent über dem Durchschnitt. Die Menschen in Ostdeutschland sind mit 48 Prozent hingegen eher Fasten-Muffel. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.