Kaffee: Auswirkungen auf die Darmgesundheit?
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein moderater Kaffeekonsum mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen einhergehen kann. Hat Kaffee aber auch Auswirkungen auf die Darmgesundheit?
Kaffee hatte zwar in der Vergangenheit eher den Ruf, ungesund zu sein, doch inzwischen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege für die gesundheitlichen Vorteile bei moderatem Konsum. Diese kommen um so mehr zum Tragen, wenn er schwarz getrunken wird. Ist Kaffee aber auch gut für den Darm?
Gesundheitliche Vorteile
Kaffee ist eines der am häufigsten konsumierten Getränke weltweit, und epidemiologische Studien verbinden einen höheren Kaffeekonsum mit niedrigeren Sterblichkeitsraten und niedrigeren Raten von neurologischen und metabolischen Erkrankungen, einschließlich der Parkinson-Krankheit und Typ-2-Diabetes, schreiben Forschende in der Fachzeitschrift „International Journal of Molecular Sciences“.
Und Kaffee kann je nach Person und Umständen sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Darm haben.
So kann Koffein, das ein wichtiger Bestandteil von Kaffee ist, das Verdauungssystem anregen und den Stuhlgang fördern, was bei Verstopfung hilfreich sein kann.
Geringeres Krebsrisiko
Des Weiteren berichteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dem Fachblatt „Nutrients“, dass Kaffee vor Leberkrebs schützen und die Darmflora stärken kann.
Und im „American Journal of Clinical Nutrition“ wurde eine Arbeit veröffentlicht, die Hinweise darauf lieferte, dass Kaffeetrinkende ein geringeres Risiko für Darmkrebs haben.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch eine Studie, die in dem Fachjournal „Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention“ publiziert wurde.
Reizung des Verdauungssystems
Andererseits kann Kaffee jedoch auch das Verdauungssystem reizen und die Symptome bei manchen Personen mit Erkrankungen wie Sodbrennen, Gastritis und Reizdarmsyndrom (RDS) verschlimmern.
Zudem wiesen manche wissenschaftliche Untersuchungen darauf hin, dass Kaffeekonsum mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) und Dyspepsie (Verdauungsstörungen) verbunden ist, insbesondere bei Personen, die mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag konsumieren.
Eine in der Fachzeitschrift „Diseases of the Esophagus“ veröffentlichte Metaanalyse zeigte jedoch, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und GERD gab.
Bekannt ist aber, dass Koffein die Produktion von Magensäure erhöhen kann, was bei Personen mit Geschwüren Beschwerden verursachen oder die Symptome verschlimmern kann.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle
Letztendlich sind die Auswirkungen von Kaffee auf den Darm von Person zu Person unterschiedlich und hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie dem individuellen Gesundheitszustand, der Genetik sowie der Menge und Häufigkeit des Kaffeekonsums.
Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Kaffee auf Ihre Darmgesundheit haben, kann es hilfreich sein, mit einer Ärztin oder einem Arzt zu sprechen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Stephen Safe, Jainish Kothari, Amanuel Hailemariam, Srijana Upadhyay, Laurie A. Davidson & Robert S. Chapkin: Health Benefits of Coffee Consumption for Cancer and Other Diseases and Mechanisms of Action; in: International Journal of Molecular Sciences, (veröffentlicht: 31.01.2023), International Journal of Molecular Sciences
- Astrid Nehlig: Effects of Coffee on the Gastro-Intestinal Tract: A Narrative Review and Literature Update; in: Nutrients, (veröffentlicht: 17.01.2022), Nutrients
- Rashmi Sinha, Amanda J Cross, Carrie R Daniel, Barry I Graubard, Jennifer W Wu, Albert R Hollenbeck, Marc J Gunter, Yikyung Park, Neal D Freedman: Caffeinated and decaffeinated coffee and tea intakes and risk of colorectal cancer in a large prospective study; in: American Journal of Clinical Nutrition, (veröffentlicht: 13.06.2012), American Journal of Clinical Nutrition
- Stephanie L. Schmit, Hedy S. Rennert, Gad Rennert & Stephen B. Gruber: Coffee Consumption and the Risk of Colorectal Cancer; in: Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention, (veröffentlicht: 01.04.2017), Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention
- J Kim, S-W Oh, S-K Myung, H Kwon, C Lee, J M Yun, H K Lee; Korean Meta-analysis (KORMA) Study Group: Association between coffee intake and gastroesophageal reflux disease: a meta-analysis; in: Diseases of the Esophagus, (veröffentlicht: 24.06.2013), Diseases of the Esophagus
Wichtiger Hinweis:
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