Positive und negative Auswirkungen des Konsums von Kaffee
Wie viel Kaffeekonsum ist gesund und ab welcher Menge sollte man lieber auf den nächsten Espresso verzichten? Die Ansichten zu dieser Frage waren lange Zeit äußerst verschieden. Manchmal ist weniger doch nicht mehr- zumindest wenn es um Kaffee geht. Hier scheint zu gelten: Es kann ruhig etwas mehr sein. Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass ein gesunder Körper durchaus eine Menge Koffein verträgt. Vier bis fünf Tassen Espresso pro Tag stellen demnach kein Problem für unsere Gesundheit dar.
Trinken Sie gerne viel Kaffee am Tag? Wurde Ihnen jahrelang erzählt, dass so viel Kaffee nicht gut für Ihre Gesundheit ist? Wenn ja, hören Sie auf sich Sorgen zu machen. Solch ein hoher Kaffeekonsum ist nicht ungesund, er könnte sogar ihre Gesundheit fördern. Mediziner stellten fest, dass gesunde Menschen täglich problemlos vier bis fünf Tassen Espresso zu sich nehmen können.
Die Wahrheit über die Auswirkungen von Kaffee auf den menschlichen Körper
Wenn Sie zu den Kaffeetrinkern gehören, kennen sie sicher dessen Vorzüge. Schon der Duft des heißen Getränks löst bei vielen Menschen ein Gefühl von Entspannung und Geborgenheit aus. Es gibt zahlreiche Menschen, die ohne den „Wachmacher“ morgens schlecht aus dem Bett kommen. Für Betroffene gehört der morgendliche Kaffee einfach zum normalen Leben dazu. Allerdings hatte Kaffee jahrelang den Ruf, er würde krank machen. Übermäßigem Kaffeekonsum wurde nachgesagt, dass er Nervosität, innere Unruhe und Schlafprobleme auszulöst. Aber wie verhält es sich wirklich mit dem aufputschenden Heißgetränk? Der nachfolgende Artikel versucht offene Fragen über den Konsum von Kaffee zu klären.
Wie viel Kaffee sollten Sie trinken?
Generell wird Kaffee nur zu einer Gefahr für unsere Gesundheit, wenn er regelmäßig in zu großen Mengen konsumiert wird. Das liegt an dem hohen Koffeingehalt in dem Heißgetränk, erläutert Hans Hauner, der Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der Technischen Universität München gegenüber dem Nachrichtenportal “Spiegel online”. Wenn Sie über einen ganzen Tag verteilt etwa bis zu 400 Milligramm Koffein zu sich nehmen, brauchen Sie sich keine Sorgen um ihre Gesundheit zu machen. Denn solch eine geringe Menge Koffein gilt als unbedenklich. Somit könnte ein Erwachsener vier bis fünf Tassen Espresso oder sogar bis zu acht Tassen schwarzen Tee täglich trinken, zitiert das Nachrichtenportal hierzu Gabriele Graf von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Zur Information: Eine normale Tasse mit einem Inhalt von 200 Milliliter Filterkaffee enthält um die 90 Milligramm Koffein.
Gibt es Menschengruppen, die vorsichtig mit dem Konsum von Kaffee sein sollten?
Nicht alle Menschen können so viel Kaffee trinken. Schwangere und stillende Frauen sollten vorsichtig mit dem Konsum von Kaffee sein, warnen die Experten. Bei dieser Gruppe passiere das Koffein ungehindert die Plazenta. Somit gelangt es während einer Schwangerschaft in den Kreislauf des ungeborenen Kindes, erklärt Gabriele Graf. Das große Problem sei dabei, dass die Leber des ungeborenen Kindes das Koffein nicht so schnell abbauen kann. Daher werde Schwangeren und stillenden Frauen geraten, vorsichtig beim Konsum zu sein und nur sehr wenig Kaffee während der Schwangerschaft zu genießen, fügt die Ernährungsexpertin hinzu.
Wie schnell kann Kaffee seine Wirkung entfalten?
Wenn Menschen sich bereits nach einem Schluck Kaffee sofort wacher fühlen, kann das nicht wirklich möglich sein. Solche Menschen unterliegen einem sogenannten Placebo-Effekt. Die aufputschende Wirkung beginnt erst etwa 15 bis 30 Minuten nach dem Trinken des „Wachmachers“, wird Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik von “Spiegel Online” zitiert. Solange dauert es, bis sich das Koffein über den menschlichen Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt.
Wie lange dauert der Abbau von Koffein in unserem Körper?
Es kann Stunden dauern, bis der Körper wieder das gesamte Koffein abgebaut hat. Ein Richtwert ist: Bei gesunden erwachsenen Menschen beträgt die durchschnittliche Halbwertszeit im Körper etwa vier Stunden. Danach hat der Körper etwa 50 Prozent des aufgenommenen Koffeins wieder ausgeschieden, sagt die Margret Morlo.
Um wie viel Uhr sollten wir unsere letzte Tasse Kaffee trinken?
Hierüber gehen die Ansichten auseinander, denn es gibt keine wirkliche Faustregel für diese Frage. Dabei kommt es auf die einzelne Person selber an. Manche Menschen können auch abends noch Cola, Kaffee oder schwarzen Tee trinken und trotzdem einen erholsamen Schlaf genießen. Bei anderen kann ein übermäßiger oder später Kaffeekonsum zu echten Schlafproblemen führen. Somit muss jeder Mensch selber herausfinden, zu welchen Zeiten er tagsüber am besten Koffein verträgt, erläutert Hans Hauner.
Gibt es weitere Nebenwirkungen von Kaffee, die beachtet werden sollten?
Kaffee stimuliert den menschlichen Kreislauf, dadurch schlägt unser Herz öfter, sagt Hauner. Der Puls und unser Blutdruck beginnen dann zu steigen. Aber kein Grund zur Sorge, dieser Vorgang ist nicht wirklich gefährlich für gesunde Menschen. Auch bei erhöhtem Kaffeekonsum steige nicht das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden, fügt Hauner hinzu. Auch Patienten mit Bluthochdruck können Kaffee genießen, allerdings in moderaten Mengen. Der Konsum von Kaffee treibt den Blutdruck nicht signifikant und gesundheitsgefährdend in die Höhe, auch wenn eine verbreitete Annahme anderer Meinung ist. Allerdings sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie an sogenannten Rhythmusstörungen leiden. Halten Sie dann lieber Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit dem ungehemmten Kaffeekonsum beginnen. Wer wirklich andauern viel zu viel (literweise) Kaffee trinkt, riskiere außerdem Angsterscheinungen, Hyperaktivität und Magen-Darm-Beschwerden zu entwickeln, fügt der Experte hinzu.
Entzugserscheinungen durch Kaffee?
Es ist tatsächlich möglich, dass durch Kaffeekonsum Entzugserscheinungen hervorgerufen werden. Der Körper gewöhnt sich an den regelmäßigen Konsum und an die Wirkung des enthaltenen Koffeins. Wenn dann die Rationen von Koffein ausbleiben, kann unser Körper darauf reagieren, indem er Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten entwickelt, sagen die Experten. Dieser sogenannte Koffein-Entzugs-Kopfschmerz betrifft die Menschen meistens am Wochenende, wenn die Betroffenen versuchen eine Kaffeepause einzulegen. Trotzdem ist Kaffee keineswegs als Suchtmittel einzustufen.
Positive Auswirkungen von Kaffee auf die menschliche Gesundheit?
Eine der Hauptwirkungen von Kaffee dürften viele Menschen täglich erleben. Das enthaltene Koffein verringert unsere Müdigkeit und bremst den auslösenden körpereigenen Botenstoff Adenosin, erläutern die Mediziner. Dadurch verbessert sich die Konzentration und sogenannte Leistungstiefen können überwunden werden. Es gibt aber auch noch andere positive Auswirkungen von Kaffee. Eine Tasse Kaffee kann beispielsweise Diabetes-Patienten helfen, die Insulinwirkung günstig zu beeinflussen. Das liegt an der im Kaffee enthaltenen Chlorogensäure, erklärt Hauner. Es gibt auch andere Studien, die darauf hinweisen, dass Kaffeetrinker eine höhere Lebenserwartung haben und seltener an Darmkrebs erkranken. Allerdings konnten diese Studien nicht einwandfrei belegen, dass wirklich Kaffeekonsum die Ursache für diese positiven Effekte ist, und wodurch sie genau ausgelöst werden. Wissenschaftler versuchen nach wie vor zu entschlüsseln, welche der zahlreichen Stoffe, die im Kaffee enthalten sind, für diese Auswirkungen verantwortlich sind.
Kaffee entzieht dem Körper keine Flüssigkeit
Lange hieß es, dass Kaffee unserem Körper keine Flüssigkeit hinzufügt oder diese sogar dem Körper entzieht. Aber Kaffee kann ganz normal zur sogenannten Flüssigkeitsbilanz hinzugerechnet werden. Diese besagt, dass jeder Mensch täglich etwa zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen sollte. Trotzdem ist zu beachten, dass Kaffee kein geeigneter Durstlöscher ist, weil er viel Koffein enthält und dieses durch seine aufputschende Wirkung unser Herz und unseren Kreislauf beeinflusst. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.