Der tägliche Konsum von zwei bis vier Tassen Kaffee ist laut einer aktuellen Studie mit einem deutlich reduzierten Risiko für das Wiederauftreten von Darmkrebs verbunden. Offenbar entfaltet das beliebte Heißgetränks hier eine signifikante Schutzwirkung und auch das frühzeitige Sterberisiko sinkt.
Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Ellen Kampman von der niederländischen Wageningen University & Research hat den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und den Krebs-Rezidiven sowie der Gesamtmortalität bei Personen mit kolorektalen Karzinom untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „International Journal of Cancer“ veröffentlicht.
Wie wirkt Kaffee bei Darmkrebses
Frühere Forschungsarbeiten hatten bereits darauf hingewiesen, dass Kaffee das Darmkrebs-Wachstum hemmt. In der neuen Studie überprüften die Forschenden nun anhand der Daten von 1.719 Personen mit kolorektalen Karzinomen, inwiefern der Kaffee-Konsum das Fortschreiten des Darmkrebses beeinflusst.
Der Kaffeekonsum und andere Lebensstilmerkmale wurden zum Zeitpunkt der Diagnose anhand von Fragebögen selbst gemeldet, während die Daten zur Rezidiven und der Gesamtmortalität aus dem niederländischen Krebsregister bzw. der Personal Records Database stammten, berichten die Forschenden.
Insgesamt seien 257 Rezidive während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 6,2 Jahren und 309 Todesfälle während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 6,6 Jahren aufgetreten.
Deutliche positive Effekte
Die weitere Datenauswertung ergab, dass der Konsum von mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag im Vergleich zu einer Aufnahme unter zwei Tassen pro Tag mit einem um 32 Prozent geringeren Risiko für ein Darmkrebs-Rezidiv verbunden war.
Auch die Gesamtmortalität wurde durch den Kaffeekonsum positiv beeinflusst. Allerdings war dieser Effekt nichtlinear und die optimale Einnahme lag bei drei bis fünf Tassen pro Tag, berichtet das Forschungsteam. Bei höherem Konsum sei die Gesamtmortalität wieder gestiegen.
So deuten die Ergebnisse insgesamt darauf hin, dass der tägliche Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für das Wiederauftreten von Darmkrebs und einem geringeren frühzeitigen Sterberisiko verbunden sein kann.
Die neuen Erkenntnisse könnten möglicherweise in zukünftige Interventionsstudien sowie Ernährungsrichtlinien für Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs einfließen, hoffen die Forschenden. In weiteren Studie gelte es nun, die zugrunde liegenden Mechanismen zu ermitteln, über die Kaffee Darmkrebs entgegenwirkt. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Abisola M. Oyelere, Dieuwertje E. Kok, Daniel Bos, Marc J. Gunter, Pietro Ferrari, Pekka Keski-Rahkonen, Johannes H. W. de Wilt, Henk K. van Halteren, Ewout A. Kouwenhoven, Fränzel J. B. van Duijnhoven, Ellen Kampman: Coffee consumption is associated with a reduced risk of colorectal cancer recurrence and all-cause mortality; in: International Journal of Cancer (veröffentlicht 12.02.2024), onlinelibrary.wiley.com
- Christopher Mackintosh, Chen Yuan, Fang-Shu Ou, et al.: Association of Coffee Intake With Survival in Patients With Advanced or Metastatic Colorectal Cancer; in: JAMA Oncology (veröffentlicht 17.09.2020), jamanetwork.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.