Regelmäßiger Kaffee-Konsum gegen überschüssige Fettpolster?
Lange galt Kaffee als eher ungesund, doch mittlerweile konnten in zahlreichen Studien positive Effekte des Kaffeekonsums nachgewiesen werden. Laut einer aktuellen Untersuchung senkt regelmäßiger Kaffeekonsum auch das Risiko für Adipositas (Fettleibigkeit) – zumindest bei Frauen.
Kaffee gehört zu den beliebtesten Warmgetränken weltweit und viele Menschen können auf ihren täglichen Kaffee praktisch nicht verzichten. Während früher die Sorge bestand, dass durch den regelmäßigen Kaffsekonsum gesundheitliche Probleme drohen, ist heute klar, dass Kaffee viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Hierzu zählt laut der neuen Studie des Forschungsteams um Studienleiter Chao Cao von der Washington University School of Medicine auch ein verringertes Adipositas-Risiko. Veröffentlicht wurde die Studie in dem Fachmagazin „The Journal of Nutrition“.
Kaffeekonsum und Körperfett untersucht
Anhand der Daten aus dem National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) suchten die Forschenden nach möglichen Zusammenhängen zwischen dem Kaffeekonsum und dem Körperfett bzw. der Körperfettverteilung. Die Teilnehmenden wurden hierfür nach ihrem Kaffee-Konsum in sechs Kategorien unterteilt (kein Kaffee-Konsum; 0 bis weniger als 0,25 Tasse pro Tag; 0,25 bis weniger als eine Tasse pro Tag; eine Tasse pro Tag; zwei bis drei Tassen pro Tag; vier oder mehr Tassen pro Tag). Sowohl koffeinhaltiger als auch koffeinfreier Kaffeekonsum wurde dabei berücksichtigt.
Die Fettverteilung und der Gesamtfettanteil wurden mittels sogenannter Ganzkörper-DXA-Scans gemessen und schließlich der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Körperfett mithilfe von altersangepassten und multivariablen linearen Regressionsmodellen untersucht, berichtet das Forschungsteam.
Niedrigerer Gesamtkörperfettanteil und Rumpfkörperfettanteil
Dabei stellten die Forschenden fest, dass der Kaffeekonsum bei Frauen in einer Dosis-Wirkung-Beziehung mit einem niedrigeren Gesamtkörperfettanteil und Rumpfkörperfettanteil (sogenanntes Bauchfett) verbunden war. Je mehr Kaffee sie tranken, desto geringer ihr Bauchfett und ihr Gesamtkörperfett.
Zusammenhang bei Männern weniger deutlich
Zwar war die Dosis-Wirkung-Beziehung bei Männern in der aktuellen Studie insgesamt statistisch nicht signifikant, aber Männer im Alter von 20 bis 44 Jahren, die zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag tranken, zeigten 1,3 Prozent weniger Gesamtfett und 1,8 Prozent weniger Rumpffett als Männer, die keinen Kaffee konsumierten, berichtet das Forschungsteam.
Darüber hinaus habe sich der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Körperfettanteil bei den Frauen – aber nicht bei Männern – sowohl für koffeinhaltigen als auch für koffeinfreien Kaffee bestätigt, so die Forschenden weiter. Insgesamt zeige die Studie einen signifikanten Zusammenhang zwischen höherem Kaffeekonsum und geringerer DXA-gemessener Adipositas. Dabei sei in der untersuchten Bevölkerungsgruppe allerdings ein geschlechtsspezifischer Unterschied zu beobachten, so das Forschungsteam. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Chao Cao, Qinran Liu, Mohammad Abufaraj, Yunan Han, Tianlin Xu, Thomas Waldhoer, Shahrokh F Shariat, Shengxu Li, Lin Yang, Lee Smith: Regular Coffee Consumption Is Associated with Lower Regional Adiposity Measured by DXA among US Women; in: The Journal of Nutrition, Volume 150, Issue 7, Juli 2020, Journal of Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.