Lange Zeit galt Kaffee als eher schädlich für Magen und Darm, doch der regelmäßige Genuss moderater Mengen Kaffee scheint durchaus einige Vorteile für die gastrointestinale Gesundheit zu bieten. Insbesondere die Darmflora und die Verdauung können profitieren.
In einer neuen Übersichtsarbeit, an der Fachleute des Municipal Hospital Complex in Chorzów (Polen) beteiligt waren, wurden die Auswirkungen des Kaffeekonsums auf verschiedene Aspekte des Magen-Darm-Traktes analysiert. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Education, Health and Sport“ nachzulesen.
Kaffee beliebt und gesund
Der Geschmack und die anregende Wirkung des Kaffees tragen dazu bei, dass dieser eines der meistkonsumierten Getränke weltweit ist, berichten die Forschenden. Gleichzeitig könne Kaffee dank seiner Inhaltsstoffe vor verschiedenen Krankheiten und Gesundheitsproblemen schützen.
Die Ergebnisse neuerer Studien bestätigen die gesundheitsfördernde Wirkung von Kaffee, wobei hierfür täglich zwei bis fünf Tassen Kaffee getrunken werden sollten, was einer maximalen Aufnahme von 400 Milligramm Koffein pro Tag entspricht, erklären die Forschenden.
Kaffee gesund für das Verdauungssystem
Auch aktuelle Auswertung verdeutliche einmal mehr die möglichen gesundheitlihen Vorteile eines moderaten Kaffeekonsums. Die Studienergebnisse heben eindeutig die vielfältigen Vorteile eines regelmäßigen Kaffeekonsums für das Verdauungssystem hervor, so das Forschungteam.
Beispielsweise fördere der Konsum von Kaffee die Verdauung, beschleunige den Stuhltransport und zeige auch Potenzial zur Vorbeugung von Krebs. Außerdem stimuliere Kaffee die Magensäure und erhöhe gleichzeitig die sogenannte Gallen- und Bauchspeicheldrüsensekretion.
Weniger Gallensteine und eine gesündere Darmflora
Weitere Vorteile des regelmäßigen Kaffeekonsums sind ein verringertes Risiko für die Bildung von Gallensteinen, die Förderung der Dickdarmbewegung und ein positiver Einfluss auf die Darmflora, berichtet das Team.
Zudem sei deutlich geworden, dass Kaffee kein entscheidender Risikofaktor für Krankheiten wie Reflux, Geschwüre, entzündliche Darmerkrankungen oder Krebs ist.
Reduziertes Risiko für vorzeitigem Tod
Die gesundheitlichen Vorteile von Kaffee wurden auch in einer weiteren aktuellen Studie aus diesem Monat deutlich. Darin wird beispielsweise berichtet, dass Kaffee entzündungshemmende, antioxidative, antiangiogene, krebshemmende, chemoprotektive und hepatoprotektive Eigenschaften habe.
Außerdem wurde ein Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und einem geringeren Risiko für chronische Lebererkrankungen und einen vorzeitigen Tod festgestellt. Darüber hinaus sei Kaffee gesund für das Herz-Kreislauf-System im Allgemeinen, was zumindest teilweise auf seine entzündungshemmenden Eigenschaften zurückzuführen ist, die auch bei Diabetes von Vorteil sind, berichtet das Team.
Schutz vor neurodegenerativen Krankheiten
Kaffee ist aber nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist. So schützen die enthaltenen bioaktiven Verbindungen wirksam vor verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen, erläutern die Forschenden.
Mit Kaffee lasse sich kurzfristig die Stimmung, die Wachsamkeit, die Lernfähigkeit und die Reaktionszeit verbessern und langfristig könne das Getränk sogar Alzheimer und Parkinson vorbeugen.
Die in den Forschungsarbeiten identifizierten gesundheitlichen Vorteile für Körper und Geist machen deutlich, dass regelmäßiger moderater Kaffeekonsum insgesamt durchaus einen beachtlichen Nutzen für die Gesundheit haben kann. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Nina Taborska, Anna Martyka, Martyna Kubicka Figiel, Przemysław Ujma: The impact of consumed coffee on the digestive system - review of the latest research; in: Journal of Education, Health and Sport (veröffentlicht 14.01.2024), Journal of Education, Health and Sport
- Chiara Porro, Antonia Cianciulli, Maria Antonietta Panaro: A cup of coffee for a brain long life; in: Neural Regeneration Research (veröffentlicht Januar 2024), Neural Regeneration Research
Wichtiger Hinweis:
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