Eine ausreichende Zufuhr von Kalium mit der Nahrung reduziert wirksam das Risiko, an einer nicht-alkoholischen Fettleber und einer fortgeschrittenen Leberfibrose zu erkranken. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin C scheint diesen Schutzeffekt noch zu verstärken.
In einer neuen Studie von Fachleuten der Guangzhou Medical University in China wurde der Zusammenhang zwischen der Kaliumaufnahme über die Nahrung und dem Auftreten nicht-alkoholischer Fettlebererkrankungen sowie fortgeschrittener Leberfibrosen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „International Journal of Endocrinology“ nachzulesen.
Zusammenhang mit der Kaliumaufnahme?
Für die Studie nutzten die Forschenden die Daten des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) aus den Jahren 2007 bis 2018. Mit Hilfe verschiedener Analysen ermittelten sie den Zusammenhang zwischen der Kaliumaufnahme über die Ernährung und nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen sowie fortgeschrittener Leberfibrose.
Zusätzlich wurden sogenannte Interaktionstests durchgeführt, um mögliche Interaktionseffekte abzuschätzen, berichtet das Team. Die finale Analyse habe schließlich insgesamt 9.443 Teilnehmende mit einem Durchschnittsalter von 50,4 Jahren eingeschlossen, die anhand ihrer Kaliumaufnahme in vier verschiedene Gruppen eingeteilt wurden.
Wie hoch war die Kaliumaufnahme?
In der ersten Gruppe nahmen die Teilnehmenden zwischen 14,5 und 1.831 Milligramm Kalium auf, in der zweiten Gruppe zwei zwischen 1.831,5 und 2.401 Milligramm, in der dritten Gruppe zwischen 2.401,5 und 3.106,5 Milligramm und in der vierten Gruppe zwischen 3.107 und 22.665,5 Milligramm, berichtet das Team.
Die Fachleute stellten fest, dass die durchschnittliche tägliche Kaliumaufnahme über die Nahrung 2.556,49 Milligramm betrug und die durchschnittliche tägliche Aufnahme von Vitamin C bei 82,93 Milligramm lag.
Kalium senkt Risiko
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass ein negativer Zusammenhang zwischen der Kaliumaufnahme über die Nahrung und einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung sowie einer fortgeschrittenen Leberfibrose besteht, erläutern die Forschenden.
Die Teilnehmenden der vierten Gruppe, die viel Kalium über die Nahrung zu sich nahmen, hatten laut den Fachleuten ein um 31 Prozent geringeres Risiko für eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung als die Teilnehmenden der ersten Gruppe.
Darüber hinaus wiesen Teilnehmende aus Gruppe vier ein um 42 Prozent reduziertes Risiko für die Entwicklung einer fortgeschrittenen Leberfibrose auf, verglichen mit Personen aus Gruppe eins, so die Fachleute.
Vitamin C verstärkt den Effekt
Zudem stellten die Forschenden einen sogenannten Interaktionseffekt der Vitamin-C-Aufnahme und der Kaliumaufnahme auf die nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen fest.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Aufnahme von Kalium über die Nahrung in einem umgekehrten Zusammenhang mit dem Risiko einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung und einer fortgeschrittenen Leberfibrose steht und dass eine hohe Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung diese Schutzwirkung verstärkt, resümieren die Forschenden.
Welche Lebensmittel enthalten viel Kalium?
Wer mehr Kalium über die Nahrung aufzunehmen möchte, kann auf folgende Lebensmittel zurückgreifen, die laut einer Mitteilung der AOK besonders viel Kalium enthalten.
Geeignet sind zum Beispiel Bananen, Avocados, Sojabohnen, getrocknete Aprikosen, Pfirsiche und Pistazien, da sie besonders viel Kalium aufweisen. Auch Lebensmittel wie Datteln, Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat und gekochte Kartoffeln mit Schale sind gute Kaliumlieferanten, berichtet die AOK.
Auf ausreichende Kaliumzufuhr achten
Die Studie macht deutlich, wie wichtig es ist, auf eine ausreichende Kaliumzufuhr über die Ernährung zu achten, um verschiedene Gesundheitsprobleme und insbesondere das Risiko einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung und einer fortgeschrittenen Leberfibrose wirksam zu reduzieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hao-Kai Chen, Qi-Wen Lan, Yu-Jia Li, Qing Xin, Run-Qi Luo, Jun-Jie Wang: Association between Dietary Potassium Intake and Nonalcoholic Fatty Liver Disease and Advanced Hepatic Fibrosis in U.S. Adults; in: International Journal of Endocrinology (veröffentlicht 15.07.2024), International Journal of Endocrinology
- Allgemeine Ortskrankenkasse: Diese Lebensmittel enthalten viel Kalium (veröffentlicht 16.05.2023), AOK
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.