Sind bestimmte Kalorien schädlicher als andere?
Die meisten Menschen dürften wohl annehmen, dass alle Kalorien grundsätzlich gleich sind. Dies ist so allerdings nicht ganz richtig. Forscher fanden jetzt heraus, dass Kalorien aus mit Zucker gesüßten Getränken besonders ungesund und schädlich sind, verglichen mit der gleichen Anzahl an Kalorien in anderen Lebensmitteln.
Die Wissenschaftler der University of California, Davis stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Kalorien aus mit zuckerhaltigen Getränken schädlicher sind als Kalorien aus anderen Quellen. Die Mediziner publizierten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „Obesity Reviews“.
Sind Kalorien alle gleich?
Als allgemeine Regel gilt eigentlich, dass eine Kalorie eine Kalorie ist und überschüssige Kalorien aus jeder Quelle wahrscheinlich zu einer Gewichtszunahme führen und das Krankheitsrisiko erhöhen können. Allerdings verhält es sich in der Realität doch scheinbar etwas anders.
Vermeiden Sie den Konsum dieser Getränke
Bemerkenswert ist die Warnung, dass Kalorien aus mit Zucker gesüßten Getränken wie beispielsweise Softdrinks, Likör, Fruchtsaft, Energiedrinks und anderen alkoholfreien Getränken mit Zuckerzusatz im Vergleich zur gleichen Anzahl an Kalorien in anderen Getränken oder Lebensmitteln besonders schlecht für die Gesundheit sein können, sagen die Wissenschaftler.
Zuckerhaltige Getränke sind kardiometabolische Risikofaktoren
„Unser Forschungsream mit großer Erfahrung in den Bereichen Ernährung und Stoffwechsel kommt zu der Schlussfolgerung, dass mit Zucker gesüßte Getränke besondere kardiometabolische Risikofaktoren darstellen, verglichen mit anderen Getränken oder Lebensmitteln“, so die Studienautorin Kimber Stanhope von der University of California, Davis.
Kalorien aus Brot und Kartoffeln sind gesünder
Im Grunde genommen gibt die Studie Auskunft darüber, wie mit Zucker gesüßte Getränke aufgrund der Art und Weise, wie sie von userem Körper verarbeitet werden, nicht besonders gesund sind, insbesondere im Vergleich zu stärkehaltigen Lebensmitteln wie beispielsweise Brot oder Kartoffeln, erklären die Mediziner.
Fruktose besonders schädlich?
Die schädlichen Getränke werden mit bestimmten Zuckerarten gesüßt: Entweder Fruktose, Saccharose, einer 50/50-Mischung der einfacheren Zucker Glucose und Fruktose oder Hochfruktose-Maissirup, eine Mischung aus Glucose und Fruktose mit einem höheren Anteil an Fruktose. Es scheint die Fruktose in diesen Getränken zu sein, die kardiometabolische Risikofaktoren beschleunigt, weil sie durch die Leber verarbeitet wird, mutmaßen die Autoren der Studie.
Erhöhtes gesundheitliches Risiko unabhängig von der Lebensweise
Das gesundheitliche Risiko durch mit Zucker gesüßte Getränke steigt, selbst wenn Betroffene eigentlich eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen, bei der die Kalorien, die sie durch Essen und Trinken zu sich nehmen, durch ihre körperliche Aktivität verbrannt werden. Mit anderen Worten, diese Menschen werden zwar nicht an Gewicht zunehmen, aber schaden trotzdem ihrer Gesundheit. Die Ergebnisse sind bemerkenswert, weil die Getränkeindustrie oftmals behauptet, dass der Konsum von zuckerhaltigen Getränken keine negativen Auswirkungen habe, wenn die Energiezufuhr ansonsten ausgeglichen ist, sagen die Forscher.
Süßstoff ebenfalls schädlich?
Aber auch Süßstoffe wie beispielsweise Aspartam werden für eine Gewichtszunahme und eine schlechte kardiometabolische Gesundheit verantwortlich gemacht. Allerdings gibt es bisher keine belastbaren Studien an Menschen, die diese Behauptung eindeutig belegen können.
Welche Ernährungsmuster sind gesund?
Aus der Studie geht hervor, wie herausfordernd die Ernährungswissenschaft sein kann. Es ist im Grunde unmöglich, Studien zu erstellen, die so viele Variablen erklären können. Ein gesundes Ernährungs-Muster, dass aus minimal verarbeiteten Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und gesunden Fetten besteht, fördert die Gesundheit jedoch eindeutig mehr, als die typische westliche Ernährung. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.