Kalzium ist nicht nur wichtig für die Knochen, sondern auch für viele andere Körperfunktionen. Daher kann ein Mangel an Kalzium zahlreiche negative Folgen haben. Doch woran ist der Kalziummangel zu erkennen und mit welchen Lebensmitteln lässt sich diesem entgegenwirken?
Zunächst einmal ist es wichtig, zu wissen, dass die mangelnde Aufnahme von Kalzium über einen kurzen Zeitraum meist nicht bemerkt wird. Wenn jedoch eine Unterversorgung über einen längeren Zeitraum vorliegt, kann dies durchaus eine Vielzahl von negativen Auswirkungen haben.
Erhöhtes Osteoporoserisiko und geringere Knochenmasse
„Im Laufe der Zeit kann sich eine niedrige Kalziumzufuhr nachteilig auf verschiedene Körpersysteme auswirken und unter anderem zu einer geringen Knochenmasse und einem Osteoporoserisiko beitragen“, berichtet der Rheumatologe Dr. Chad Deal von der Cleveland Clinic (USA) in einer Pressemitteilung.
Ständige Müdigkeit
So sei ein ausgeprägter Kalziummangel, welcher auch als Hypokalzämie bezeichnet wird, typischerweise mit ständiger Müdigkeit verbunden, was laut dem Experten auf eine Unterversorgung der Zellen mit Nährstoffen zurückzuführen ist.
Oftmals wirken die Blutwerte allerdings zunächst noch normal, da das benötigte Kalzium den Knochen
und auch den Zähne entzogen werde, was letztere unter anderem anfälliger für Karies mache. Kalziummangel über einen längeren Zeitraum könne auch das Risiko für Parodontitis und andere Parodontalerkrankungen erhöhen.
Wichtig für die Muskeln
Kalzium trage außerdem zur richtigen Funktion der Muskeln bei und spiele vor allem für das An- und Entspannen der Muskeln eine überaus wichtige Rolle. Kalziummangel kann nicht nur Schmerzen, Steifheit und Krämpfe in den Muskeln auslösen, sondern er trägt auch dazu bei, dass die Muskeln weniger effektiv funktionieren, so Dr. Deal.
Unregelmäßiger Herzschlag
Die beeinträchtigte Muskelfunktion kann laut dem Experten auch das Herz beeinflussen. So sei es möglich, dass Kalziummangel einen unregelmäßigen Herzschlag zur Folge hat.
Verwirrung, Benommenheit und Schwindelgefühle
Des Weiteren ist Kalzium wichtig für die Funktion des Gehirns. Liegt ein Mangel an Kalzium vor, können Verwirrung, Benommenheit und Schwindelgefühle auftreten, berichtet Dr. Deal.
Und Kalzium spiele eine wichtige Rolle für das zentrale Nervensystem, wodurch eine Unterversorgung die Nerven beeinträchtigen kann, was Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Extremitäten zur Folge haben könne.
Depression durch Kalziummangel
Weiterhin zeigt eine Studie, dass der Mangel an Kalzium offenbar auch das Risiko für Depressionen erhöht. Eine erhöhte Kalziumaufnahme hat in der Studie die Prävalenz depressiver Symptome reduziert.
Kalziummangel über die Ernährung entgegenwirken
Insgesamt ist es daher wichtig, darauf zu achten, dass die Ernährung ausreichend Lebensmittel mit Kalzium umfasst. Dabei sind Milchprodukte wie Milch, Joghurt und Käse eine gute Grundlage, wenn es darum geht, mehr Kalzium aufzunehmen, erläutert Dr. Deal.
Eine Vielzahl weiterer Lebensmittel seien allerdings ebenfalls reich an Kalzium. So rät der Experte beispielsweise zum Konsum von Grünkohl, grünem Blattgemüse, Brokkoli und Pak Choi. Aber auch Sardinen, Mandeln und Sesam enthalten Kalzium.
Zudem ist es möglich, durch das Trinken von Mineralwasser mit Kalzium einem Mangel entgegenzuwirken, so Dr. Deal. In einem weiterem Betrag der Celveland Clinic erläutert der Ernährungsberater Anthony DiMarino, dass auch mit Kalzium angereicherte Fruchtsäfte oder Getreideprodukte und Tofu hier hilfreich seien.
Ebenso können Nüsse und Samen die Kalziumaufnahme erhöhen, erläutert DiMarino. Beispielsweise seien Chia- oder Sesamsamen zu empfehlen. Insgesamt könne einem Kalziummangel mit Hilfe der richtigen Ernährung gut entgegengewirkt werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Cleveland Clinic (veröffentlicht 02.03.2023), Cleveland Clinic
- Xia Shen, Xue Gu, Yuan-Yuan Liu, Long Yang, Meng Zheng, et al.: Association between dietary calcium and depression among American adults: National health and nutrition examination survey; in: Frontiers in Nutrition (veröffentlicht 09.02.2023), Frontiers in Nutrition
- Cleveland Clinic: Ernährung: Diese Lebensmittel enthalten viel Kalzium (veröffentlicht 04.05.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.