Wissenschaftler finden einen neuen guten Grund, um mehr Bücher zu lesen
Es gibt eine gute Nachricht für alle Menschen, die gerne und häufig Bücher lesen. Forscher fanden heraus, dass das Lesen uns vor einem vorzeitigen Tod bewahren kann. Wer regelmäßig liest, lebt möglicherweise deutlich länger.
Wirkt es sich auf unsere Lebensspanne aus, wenn wir regelmäßig ein Buch lesen? Wissenschaftler von der international anerkannten Yale University stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass Menschen, die öfter Bücher lesen, auch länger leben. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Social Science & Medicine“.
20 Prozent gerringeres Sterberisiko im Studienzeitraum
Lesen hat viele positive Auswirkungen auf uns Menschen. Es fördert Fantasie und Kreativität, hilft uns aus dem Alltag zu entfliehen und ermöglicht uns neues Wissen zu erlernen. Aber anscheinend hat Lesen noch ganz andere positive Auswirkungen. Menschen, die häufiger Bücher lesen, haben einen Überlebensvorteil gegenüber Nichtlesern, behaupten die Forscher. Bei ihrer Studie konnten die Mediziner feststellen, dass in dem Zeitraum der zwölfjährigen Untersuchung Leser von Büchern eine 20-prozentige Verringerung des Sterberisikos aufwiesen.
Studie untersucht 3.635 Teilnehmer über einen Zeitraum von zwölf Jahren
Die Wissenschaftler untersuchten für ihre Studie die Daten von 3.635 Probanden. Alle freiwilligen Teilnehmer waren mindestens 50 Jahre alt. Die Probanden wurden für die Untersuchung in drei Gruppen eingeteilt, sagen die Experten. Eine Gruppe bestand aus Menschen, die überhaupt keine Bücher lasen. Die zweite Gruppe umfasste Probanden, die wöchentlich bis zu 3,5 Stunden lasen. Die letzte Gruppe las jede Woche mehr als 3,5 Stunden, fügen die Mediziner hinzu.
Signifikanter Überlebensvorteil
Die Studie ergab ein bemerkenswertes Ergebnis. Menschen, die regelmäßig Bücher lesen, lebten länger als Menschen die überhaupt nicht lesen. Während der zwölfjährigen Untersuchung lebten Leser von Büchern fast zwei Jahre länger als Nichtleser, erklären die Autoren. Mit anderen Worten fördern nicht nur eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung unsere Gesundheit und Lebenserwartung, auch Leser von Büchern genießen einen signifikanten Überlebensvorteil, erklärten die Autoren der Studie.
Eine halbe Stunde tägliches Lesen erhöht bereits die Lebenserwartung
Wenn die Probanden wöchentlich mehr als 3,5 Stunden gelesen hatten, verringerte sich ihre Wahrscheinlichkeit im Zeitraum der nächsten zwölf Jahre zu versterben um etwa 23 Prozent. Lasen die Teilnehmer bis zu 3,5 Stunden in der Woche (etwa eine halbe Stunde täglich), verringerte sich ihre Sterbewahrscheinlichkeit um bis zu 17 Prozent. Die Wissenschaftler berücksichtigten in ihrer Studie auch Variablen wie den Bildungsstand, das Einkommen und den allgemeinen Gesundheitszustand der Probanden.
Lesen verbessert Konnektivität und Empathie
Die Gründe für diese positiven Auswirkungen des Lesens von Büchern sind nach wie vor unklar. Die Untersuchung ergab nur eine Verbindung zwischen dem Lesen und unserer Langlebigkeit, aber keinen kausalen Zusammenhang, sagen die Wissenschaftler. Allerdings seien die Ergebnisse nicht wirklich sehr überraschend. Andere Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass Bücher lesen sowohl die Konnektivität unseres Gehirns als auch unsere Empathie verbessert, fügen die Mediziner hinzu.
Die Menschen in Indien lesen am meisten
Wenn es um das Lesen von Büchern geht, kommen die Amerikaner weltweit knapp unter die Top 25, sagen die Autoren. Am meisten lesen die Menschen in Länder wie Indien, Thailand und China. Die Vereinigten Staaten liegen auf Platz 23, hinter Ländern wie Ägypten, Australien, der Türkei und Deutschland.
Das Lesen von Zeitungen bring leider keine gesundheitlichen Vorteile
Die Forscher konnten bei ihrer Untersuchung auch feststellen, dass das Lesen von Büchern zwar Vorteile bei der Langlebigkeit bringt, aber dieser Vorteil nicht durch das Lesen von Zeitungen oder Zeitschriften entsteht. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.