Bei Menschen, die an einer Gürtelrose leiden, stellt sich ein roter, juckender Hautausschlag ein, der mit starken Schmerzen einhergehen kann. Das ist schon schlimm genug: Doch manche Betroffene haben gar Angst um ihr Leben, da es doch im Volksmund heißt, dass man sterben kann, wenn sich die Gürtelrose schließt. Stimmt das aber wirklich?
Mythen über Krankheiten sind weit verbreitet
Im Volksmund sind viele Mythen über Krankheiten und Gesundheit verbreitet: Eine Zigarette nach dem Essen regt die Verdauung an oder Kalte Böden lassen die Blasen erkälten sind nur zwei davon. Viele vermeintliche Weisheiten stimmen nicht, sind aber verhältnismäßig harmlos. Es sind jedoch auch angsteinflößende Geschichten über Krankheiten im Umlauf. „Wenn sich die Gürtelrose schließt, stirbt man“ ist so eine. Ein Experte gibt in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa eine eindeutige Antwort auf die Frage, ob das wirklich stimmt.
Stirbt man, wenn sich die Gürtelrose schließt?
„Quatsch“, sagt dazu Prof. Torsten Zuberbier von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin. „Meist bildet die Gürtelrose sich gar nicht im Gürtelbereich, sondern über den Körper verteilt, oft auch im Gesicht“, erläutert der Mediziner. Noch ein weiterer Grund spricht dagegen: „Normalerweise tritt die Gürtelrose immer einseitig auf. Dass sie sich kreisrund schließt, ist ein Mythos.“ Eine Gürtelrose, in der Fachsprache Herpes Zoster genannt, beginnt meistens mit einschießenden Schmerzen, die kurz andauern und wieder nachlassen. „Hinzu kommen kleine gruppierte Bläschen auf rotem Grund“, sagt Zuberbier. Begleitend können weitere Symptome wie starke Erschöpfung, leichtes Fieber oder ein starker Juckreiz auftreten.
Unbehandelt drohen langwierige Beschwerden
Die Gürtelrose ist im Prinzip ein Neuaufflammen der Windpocken, heißt es in der dpa-Meldung. „Wenn der Immunstatus leicht beeinträchtigt ist, werden die in den Nervenbahnen des Rückenmarks oder im Gehirn verbliebenen Viren wieder aktiv.“ Behandelt wird die Erkrankung mit Virustatika. „Je früher man zum Arzt geht, desto besser.“ Wer sich nicht behandeln lässt, dem drohen den Angaben zufolge Nervenschmerzen, die über zwei Jahre andauern können. Zur Vorbeugung steht eine Impfung gegen Gürtelrose zur Verfügung, die zwar keinen hundertprozentigen Schutz biete, doch laut Robert-Koch-Institut (RKI) unter anderem dazu beitragen könne, schwere Krankheitsverläufe und sehr selten auftretende Todesfälle zu verhindern. (ad)
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