Kapern-Verzehr unterstützt wichtige Prozesse im Körper
Eingelegte Kapern aktivieren Proteine, die für das Gehirn und das Herz wichtig sind. Eine neue Studie zeigt, wie Kapern dazu beitragen, Proteine zu regulieren, die wichtige Körperprozesse steuern.
Forschende der University of California – Irvine School of Medicine fanden heraus, dass eine Substanz aus eingelegten Kapern ein Protein im Körper aktiviert, welches die Gehirn- und Herztätigkeit des Menschen unterstützt. Laut dem Forschungsteam könnten sich Kapern beziehungsweise die enthaltene Substanz Quercetin zur Therapie von Epilepsie und Herzrhythmusstörungen eignen. Die Studienergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „Nature Communications Biology“ vorgestellt.
Kapern sind reich an Quercetin
Die für die positiven Effekte verantwortliche Verbindung trägt den Namen Quercetin – ein gelber Naturfarbstoff aus der Gruppe der Polyphenole und Flavonoide. Diese Substanz ist direkt an der Regulierung eines Proteins beteiligt, dass lebenswichtige Körperprozesse wie Herzschlag, Gehirnfunktionen, Muskelkontraktionen sowie die normalen Funktionen von Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse und Magen-Darm-Trakt unterstützt.
Wie wirkt Quercetin?
Das pflanzliche Bioflavonoid Quercetin regt direkt die Familie der Kaliumkanäle (KCNQ) an. Diese Kanäle haben einen großen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Fehlfunktionen dieser Kanäle werden mit mehreren häufig vorkommenden menschlichen Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter Diabetes, Herzrhythmusstörungen und Epilepsie.
Die Studie zeigte, dass Quercetin die KCNQ-Kanäle anregt, indem die Substanz direkt reguliert, wie die Kanäle elektrische Impulse wahrnehmen. Das Quercetin bindet an die Kaliumkanäle an und beeinflusst sie, was letztendlich dazu führt, dass sich der Kanal öffnet, obwohl er normalerweise geschlossen wäre.
Quercetin hat Potenzial als therapeutischer Wirkstoff
„Eine Erhöhung der Aktivität der KCNQ-Kanäle in verschiedenen Teilen des Körpers ist potenziell sehr vorteilhaft“, unterstreicht das Forschungsteam. Die gleiche Wirkung werde auch durch synthetische Medikamente herbeigeführt, die zur Behandlung von Epilepsie und zur Verhinderung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
„Jetzt, da wir verstanden haben, wie Quercetin die KCNQ-Kanäle kontrolliert, können medizinisch-chemische Studien durchgeführt werden, um mit Quercetin verwandte kleine Moleküle für eine mögliche Verwendung als therapeutische Medikamente zu schaffen“, resümieren die Forschenden.
Kapern als alte Volksmedizin
Wie das Team berichtet, reichen archäologische Beweise für den menschlichen Kapernkonsum bis zu 10.000 Jahre zurück. Dies belegen Funde aus Bodenablagerungen in Syrien und spät-steinzeitlichen Höhlenwohnungen in Griechenland und Israel. Kapern wurden seit Tausenden von Jahren traditionell als Volksmedizin verwendet. Weitere aktuelle Forschungen untersuchen, ob die in Kapern enthaltenen Substanzen auch eine hemmende Wirkung gegen Krebs, Diabetes und Entzündungen haben. Darüber hinaus könnte der Verzehr mit Vorteilen für den Kreislauf und den Magen-Darm-Trakt verbunden sein. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kaitlyn E. Redford, Geoffrey W. Abbott: The ubiquitous flavonoid quercetin is an atypical KCNQ potassium channel activator; in: Nature Communications Biology, 2020, nature.com
- UCI School of Medicine: Pickled capers activate proteins important for human brain and heart health (veröffentlicht: 13.07.2020), som.uci.edu
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.