Gesundheitsgefährdende Karnevalsartikel: Jeder vierte Karnevalsartikel birgt Risiken für die Gesundheit
22.02.2011
Gefährliche Karnevalsartikel. Ein Viertel der Karnevalsartikel ist gesundheitsgefährdend oder unsicher. Karnevalsmasken enthielten Weichmacher, Spielzeugpistolen knallten ohrenbetäubend laut, Perücken waren leicht entflammbar und bei den ungesicherten Schnüren und Kordeln an Umhängen und Verkleidungen bestand das Risiko, dass Kinder sich strangulieren.
Die Bezirksregierung Köln und die Geräteuntersuchungsstelle des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit haben im Auftrag des nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums zwei Wochen vor Rosenmontag eine Vielzahl von Karnevalsartikeln genauer unter die Lupe genommen – mit erschreckendem Ergebnis. Rund jeder vierte Karnevalsartikel birgt Gefahren für die Gesundheit. Insbesondere Kinder sind nach den Angaben der Prüfstellen durch die enthaltenen Weichmacher und die mechanische Beschaffenheit der Produkte gefährdet.
Karnevalsartikel bergen Risiken für die Gesundheit
Die Untersuchung im Auftrag des nordrhein-westfälischen Arbeitsministers Guntram Schneider (SPD) kommt zu dem Ergebnis, das zahlreiche Karnevalsmasken, -kostüme, -perücken und -spielzeuge, die zur Pflichtausstattung an Rosenmontag zählen, erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Insbesondere Kinder sind dabei den Untersuchungsergebnissen zufolge besonders gefährdet. Rund jeder vierte Karnevalsartikel kann laut den Prüfstellen für Heranwachsende gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringen. Die Bandbreite der riskanten Artikel ist dabei ebenso wie die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen äußerst weit. Von zu laut knallenden Spielzeugpistolen (die Tester warnen vor Gehörschäden) über leicht entflammbare Perücken bis hin zu enthaltenen Weichmachern „deutlich über den zugelassenen Grenzwerten“ – die Prüfer haben bei ihrer Untersuchung von 250 verschiedene Karnevalsartikeln eine Vielzahl an Mängeln festgestellt.
Verbraucher sollten bei Karnevalsartikeln vorsichtig sein
Alle gesundheitsgefährdenden Produkte wurden im Anschluss an die Untersuchung aus dem Verkauf genommen und erste Rücknahmen mit den Herstellern und Importeuren abgewickelt, berichtet das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit. Allerdings sollten Verbraucher beim Kauf von Karnevalsartikeln dennoch vorsichtig sein, mahnen die Prüfstellen. So sollte bei (Klein-) Kindern, darauf geachtet werden, dass die Produkte keine mechanischen Mängel aufweisen, die ein Risiko des Strangulierens oder des Verschluckens mit sich bringen. Um Weichmacher zu meiden, die ein eher langfristiges Risiko für die Gesundheit der Heranwachsenden bilden, sollten die Verbraucher beim Kauf vor allem auf unangenehme Gerüche der Produkte achten und die entsprechenden Artikel nicht verwenden, erklärten die Prüfer. Außerdem könne der intensive Geruch auch auf andere enthaltene Schadstoffe hindeuten, so dass von dem Kauf in jedem Fall abzuraten sei. Darüber hinaus wird den Verbrauchern empfohlen auch auf Produkte ohne eindeutige Herstelleradresse zu verzichten. (sb)
Bildnachweis: berwis / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.