Start der Karpfensaison: Kleinere Fische sind besser
Die Hitze und Dürre in den vergangenen Monaten hat den deutschen Teichwirten teils stark zugesetzt. Es wurde sogar ein Fischsterben befürchtet. Auch wenn es nicht so schlimm gekommen ist, fallen die Karpfen in diesem Jahr doch deutlich kleiner aus. Für Fischliebhaber ist das von Vorteil.
Kleinere Fische mit festerem Fleisch
Rund jeder zweite deutsche Karpfen kommt aus Bayern. In diesem Jahr sind viele der Fische aus dem Freistaat wegen der langen Trockenheit jedoch kleiner als sonst. Der Vizepräsident des bayerischen Landesfischereiverbands, Alfred Stier, erläuterte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, dass je nach Region mit Einbußen um die 20 Prozent zu rechnen sei. Insbesondere die Teichwirte in Mittelfranken litten unter der Dürre. „Hier war die Situation teilweise dramatisch.“ Der Qualität des Fleisches schadet das nicht, im Gegenteil: In diesem Jahr sei diese „sehr gut“. Das Fleisch werde fester, wenn die Tiere langsamer wachsen.
Saison von September bis November
Der bayerische Agrarminister Helmut Brunner (CSU) hat am Montag in Heilsbronn (Kreis Ansbach) die Karpfensaison im Land eröffnet. Diese beginnt traditionell im September. Im November werden die letzten Fische geerntet, wobei in der Regel das Wasser aus den Teichen gelassen wird. In einigen Teichen mussten die Karpfen aufgrund der langen Trockenphase vorzeitig abgefischt oder umgesetzt werden. Wie Brunner sagte, werde die Gesamtmenge aber trotzdem voraussichtlich wieder im langjährigen Durchschnitt von 6.000 Tonnen liegen.
Preis pro Kilo wird vermutlich stabil bleiben
Bayern ist den Angaben zufolge Deutschlands größtes Karpfen-Erzeugerland. Zwei Drittel der Karpfen dort stammen aus Mittelfranken und der Oberpfalz, aus Oberfranken kommen rund zehn Prozent. Die etwa 10.000 Karpfenerzeuger in Bayern sind Familienbetriebe. Der heimische Karpfen ist nach den Worten des Ministers ein reines Naturprodukt, das seit Jahrhunderten unverändert erzeugt wird. Laut Alfred Stier wird der Preis pro Kilo vermutlich wieder bei etwa 2,50 bis 3 Euro liegen. „Eigentlich ist das ein Euro zu wenig. Die Teichwirte liegen damit weit unter dem Mindestlohn.“
Karpfen gilt als fett
Vor allem an Weihnachten kommt Karpfen in Deutschland auf den Tisch. Allerdings meiden viele Verbraucher den Fisch, da er den Ruf hat, besonders fett zu sein. Er enthält zwar tatsächlich mehr Fett als viele andere Fische, doch im Vergleich zu den meisten Fleischsorten geht er immer noch als mager durch. Er liefert außerdem nennenswerte Mengen an Mineralstoffen wie Phosphor und Eisen, B-Vitaminen und Vitamin A. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird empfohlen, zweimal pro Woche Fisch zu essen. Leckere Karpfen-Rezepte findet man unter anderem im Internet. (ad)
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